stricki
Heilbronx Langes Wochenende in Heibronn mit Kemal. Und seinen Freunden, seiner Ex-Freundin, Skindheads und Kankas. Kemals großer Traum ist geplatzt, er wurde als Fußballer entdeckt und spielte in einer türkischen Profimannschaft - bis er bei einem Unfall sich so schwer am Bein verletzte, dass dies das Ende seiner Karriere bedeutete. Sein Leben, ein Trümmerfeld, so hoffnungsvoll wie die Stadt Heilbronn schön ist. Kemal besucht eine Hochzeit, seine Freunde, seine Familie. Sein Vater will ihm einen neuen Job besorgen, sein Auto steht kaputt in der Garage, seine Ex-Freundin hat einen Neuen. Am Schluss großes Showdown, eine gigantische Straßenschlacht zwischen Skinheads und Migranten, die Stadt liegt in Schutt und Asche darnieder und Kemal steigt wie Phönix aus der Asche hervor und schwingt sich empor, auf zu neuen Ufern ... Falls das irgendwie konfus klingt - dann hätte ich die Stimmung, wie ich das Buch wahr genommen habe, eingefangen. Das Buch hat mich nicht gecatched. Ich wurde gar nicht warm mit Kemal, was ich über ihn weiß: Extreme mag er nicht, er hält sich gern raus, er hat keine Ahnung wie es weitergehen soll. Alle Personen blieben für mich farblos und unscheinbar, niemand stach heraus niemand fiel auf. Ein paar verrückte türkische Onkel, hm, bedientes Klischee? Vielleicht sollte der Autor Kurzgeschichten schreiben, die Story am Anfang mit der Hochzeit war kurzweilig und lustig. Auf längerer Strecke nervte das Lustige mich dann, fehlte mir der Tiefgang. Und ich denke, es ist ein tolles Buch für Menschen mit Bezug zu Heilbronn. Eine Liebeserklärung an die Heimat.