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madl_books

Posted on 26.3.2020

In „Der nasse Fisch“ nimmt uns Volker Kutscher mit nach Berlin 1929. Kriminalkommissar Gereon Rath muss nach einem schweren Zwischenfall seine Heimatstadt Köln verlassen und fängt zwangsweise in Berlin bei der Sitte an. Dort möchte er aber so schnell wie möglich weg und wittert seine Chance als ein Toter ohne Identität die Mordkommission auf Trab hält. Auf eigene Faust fängt er an Ermittlungen durchzuführen. Dabei macht er auch nicht Halt, als er sich in Charly, Stenotypistin der Mordkommission, verliebt. Im Gegenteil, er nutzt ihr Wissen aus, um weitere einsame Ermittlungen durchzuführen und verstrickt sich dabei immer weiter in den Fall... Der Schreibstil von Volker Kutscher ist sehr gewöhnungsbedürftig und macht es mir zunächst schwer in die Kriminalgeschichte hineinzufinden. Das Setting und die Stimmung in dieser Zeit hat der Autor aber sehr gut eingefangen und mir glaubwürdig transportiert. So dass man sich Berlin in dieser Zeit ganz gut vorstellen kann. Genauso wie die Kriminalarbeit, die ich gerade zum Ende hin richtig spannend und interessant fand. Der Weg dahin war aber leider etwas lang und holprig, denn mir war es teilweise zu verworren und langatmig. Dazu kommt noch, dass der Protagonist es mir nicht leicht gemacht hat. Denn Gereon Rath ist ein Charakter, mit dem ich mich nicht ganz so anfreunden konnte und der mich etwas zwiespältig zurückgelassen hat. Er hat eine sehr eigene und verruchte Art. Dabei geht er im wörtlichen Sinne auch über Leichen und nimmt auf nichts und niemanden Rücksicht. Damit hatte ich persönlich zunächst etwas zu kämpfen. Aber andererseits passt er auch auf seine spezielle Art ganz gut in die Geschichte und diese Zeit. Charly dagegen mochte ich von Anfang an. Eine starke, selbstbewusste Frau, die in den weiteren Bänden hoffentlich noch eine größer Rolle spielen wird. Denn auch wenn mich dieser Teil nicht gänzlich begeistern konnte, fand ich das Ende so gut das ich Band 2 noch eine Chance geben möchte.

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