Shannas Books
Dieser Roman entführt in die stürmische Landschaft von Connemara in Irland. Man sieht die pittoresken Szenerien einer alten Burg an wilder Küste, eines verfallenen Leuchtturms und eines malerischen Bauernhauses mitsamt Schafen, Hund, Esel und einer zahmen Dohle richtig vor sich und kann die Atmosphäre nachspüren. Dazu kommen noch kauzige und eigenwillige Charaktere, die in dem unvermeidlichen Pub des kleinen Dorfes Stammgäste sind und Guiness trinken. Doch obwohl das erstmal sehr klischeehaft daherkommt, fühlt man sich in dieser Welt sofort heimisch und geborgen, genau wie die Protagonistin Ellen, die sich dorthin geflüchtet hat, um ihr bisheriges Leben samt Verlobten in London, hinter sich zu lassen. Wenn man über deren sehr trotzig-kindischen Verhaltens am Anfang und die zu theatralische Geste des "Handy-ins-Meer-Werfens" hinwegsieht, ist die Handlung in sich stimmig und man kann die Gefühle der handelnden Personen gut nachvollziehen. Besonders gut haben mir die spirituellen Kapitel gefallen, die immer wieder eingeschoben wurden und in denen die verstorbene Caitlin, die in einer Art Zwischenwelt verharrt, die Ereignisse aus ihrer Sicht schildert. Das ist zum Glück nicht kitschig geraten, sondern für den Leser berührend und nachfühlbar. Insgesamt ein rundum unterhaltender und zu Herzen gehender Roman.