Shannas Books
Diese Roman-Trilogie ist ungewöhnlich aufgemacht, weil es sich um Taschenbücher mit einem Schutzumschlag handelt. Das eigentliche Buch darunter ist einem Notizbuch nachempfunden, da die Ich-Erzählerin es als Bericht über ihre Expedition geschrieben hat. Das erklärt auch die seltsam emotionslose Schreibweise, die sich wie eine Aufzählung der Fakten und Entdeckungen liest. Man wird als Leser ohne eine einleitende Erklärung direkt ins Geschehen hineingeworfen und weiß nicht in welcher Zeit oder an welchem Ort die Handlung spielt. Auch was es mit dieser mysteriösen Grenze auf sich hat, bleibt im ersten Teil noch im Dunklen. Es werden keine Namen genannt und die Expeditionsteilnehmerinnen werden auch nicht in ihrer Persönlichkeit beschrieben, sondern es werden nur Angaben zu ihren Fähigkeiten gemacht. Dies unterstreicht die surreale Situation in der sie sich befinden. Mir gefällt dieser "nackte" Schreibstil ziemlich gut, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass im Verlauf der Handlung noch ein wenig mehr erzählende Elemente hinzukommen. Etwas persönlichere Details über die Biologin erfährt man nur, als sie über ihre Kindheit und ihren Mann berichtet, der ebenfalls an einer früheren Expedition teilgenommen hat. Doch finde ich, dass gerade diese Stellen den Eindruck einer Aufzeichnung wieder zunichte machen. Man hat den Eindruck, der Autor könnte sich zwischen beiden Schreibstilen nicht entscheiden. Die fehlenden Charakterbeschreibungen verhindern, dass ich mich in die Protagonisten hineinversetzen kann und auch spannende Szenen sucht man vergeblich. Die Handlung plätschert einfach so dahin. Deshalb kann ich nicht mehr als 2 Sterne vergeben, aber die Idee, die hinter dem Roman steckt, finde ich trotzdem faszinierend. Eine durch ein mysteriöses Ereignis sich verändernde Natur und ein ETWAS, das sich immer mehr ver- und ausbreitet. Deshalb werde ich auch die weiteren Bände lesen, um zu erfahren, wie es weitergeht.