Lichti
Und plötzlich war alles anders. Alleine in einer untergegangenen Welt, als einzige Begleiter die Untoten, die früher einmal flüchtige Bekannte gewesen waren. Ein Roman, der jetzt in Zeiten von Corona mit leeren Straßen und Hamsterkäufen einen fast grausamen Beigeschmack bekommt. Zum Glück schafft es das Buch von @magretkind, auch in den schweren Zeiten die Leichtigkeit zu verlieren. Mit dem Warum, Wieso, Weshalb wird sich nicht lange aufgehalten und es tut dem Buch gut, nicht die 1001 Geschichte vom missglückten Militärexperiment zu erzählen. Hier geht es um das Leben danach, ein Leben, indem die Periode (Chapeu!) das Ende bedeuten könnte und indem Haferflocken ein Genuss sind. Hauptsache Leben. Oder? Obwohl ich weder die Ich-Perspekte bei Büchern mag, noch Frauen als Protagonisten (Schande über mich!) und am Schlimmsten sowieso Liebesgeschichten, habe ich das Buch absolut genossen und es war eins der wenigen, die ich wieder mal innerhalb von 2 Tagen (MIT BABY!) durchgelesen habe. Unfassbar! Der Schreibstil von @magretkind ist locker-leicht und lässt sich daher gut rasch lesen, beinhaltet aber dabei keinesfalls nur leichte Kost, sondern unfassbar schöne Perlen an Sätzen, an denen ich mich gern immer und immer wieder erfreut und festgelesen habe. Hier und da kommt es natürlich, wie es kommen muss, aber schöne Wendungen und das Einbauen von Beas trockener Art sowie ihrer Natürlichkeit (ich sag nur noch einmal: Periode!) machen das Buch dennoch zu etwas Besonderen, etwas, das herausragt aus der doch inzwischen recht großen Anzahl an Zombiemedien. Das Buch wird mir definitiv in Erinnerung bleiben. Vielleicht auch, gerade, weil ich es in einer Zeit gelesen habe, in der man mit Bea noch ein wenig mehr mitfühlen kann, wenn sie durch die leeren Straßen der eins so bekannten Heimatstadt geht. Wenn ich das Buch zuschlage, bin ich aber dennoch froh, dass es nur Fiktion ist. Und doch werde ich gleich meine Eltern anrufen und ihnen sagen, wie lieb ich sie habe.