nubsi
Diese Geschichte handelt von einem jungen Mädchen, dass in einer Windmühle mit geflickten Flügeln das Kartenzeichnen lernen soll und von einem Jungen, der in einem Leuchtturm aufwächst, von dort abhaut und sich verliebt. Begleitet werden die beiden von einem eigenwilligen Wind, einem Rabenkater und einer zauberhaften Geschichte rund um Schatten, Bücher, fliegende Schiffe und Flickenfetzen. Die Frage hier ist, wem kann man trauen, wenn sogar der eigene Schatten gefährlich sein könnte. Dieses Buch liegt schon sehr lange ungelesen bei mir herum. Nun habe ich endlich einmal danach gegriffen, frei nach dem Motto "jetzt oder nie". Und ich muss sagen, ich habe es nicht bereut. Band zwei und drei sind auch direkt auf meinem Wunschzettel gewandert. Gesagt sei auch, dass dies mein erstes Buch dieses Autors ist (und wahrscheinlich wird es nicht die letzte Geschichte von ihm sein, die hier einziehen darf. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Irgendwie fand ich das Setting von Beginn an total schön. Die Windmühle in der Catalina mit ihrem Mentor Marquez lebt kam mir richtig wohnlich und gemütlich vor. Dieses Gefühl hat der Schreibstil hervorgerufen. Bildlich beschreiben würde ich ihn im gesamten Buch als Fließend und Leicht, ein bisschen wie ein leichtes Lüftchen, dass einen umweht und gelegentlich mal ein bisschen turbulenter aufwirbelt. Ich hatte durchgehend das Gefühl durch die Geschichte getragen zu werden und mich dabei total zu entspannen. Das war total faszinierend. Wie bereits erwähnt sind die Hauptfiguren in diesem Buch Catalina, das Mädchen aus der Mühle und Jordi, der Junge aus dem Leuchtturm. Jordis Zuhause zu Beginn der Geschichte ist nicht so gemütlich wie das von Catalina. Aufgrund mehrerer Differenzen mit seinem Vater beschließt er dem Leuchtturm den Rücken zu kehren. Diese Gefühle konnte ich sehr gut nachvollziehen. Die Charaktere fand ich im allgemeine durchaus gelungen. Für mich waren einzelnen Charakterzüge klar erkennbar. Auch die Ideen hinter den ausgefalleneren Charakteren, wie dem Bibliothekar Firnis, finde ich spannend und interessant gestaltet. Dennoch haben mir manchmal die Ecken und Kanten gefehlt. Und hier und da auch mal ein bisschen Tiefe. Aber richtig gestört hat es mich nicht. Auch das Lesevergnügen war dadurch nicht geringer. Die Handlung fand ich sehr interessant aufgebaut. Wir erleben die Geschichte aus zwei Sichtweisen, der von Catalina und der von Jordi. Diese haben gut harmoniert, sodass für mich der Handlungsstrang gut nachzuvollziehen war. Zudem empfinde ich diese Geschichte als etwas Neues (auch wenn sie schon ein bisschen länger auf dem Markt ist). Ich denke, dass gerade dieses "Neue" mich sehr fasziniert hat. Die Spannung hätte durchaus etwas höher sein können, da es sich aber um eine Jugendbuch handelt war das für mich soweit in Ordnung. Der Schluss ist relativ offen. Gerade in den letzten Kapiteln kommen sehr viele Fragen auf. Aus diesem Grund wird es für mich und diese Geschichte definitiv weiter gehen. Insgesamt kann ich dieses Buch wirklich empfehlen. Es ist in meine Augen ein Wohlfühlbuch mit einer tollen Geschichte und interessanten Charakteren. Zudem verleitet der Schreibstil zum Eintauchen in die Geschichte. Ich gebe 4 von 5 Sternen, denn ich hoffe die nächsten Teile werden die kleinen von mir genannten Schwachstellen noch ausbessern.