Gordon Ambos
Andreas Dutter, alias Olivia Mikula, begab sich mit seinem neuen Buch „Forbidden Lyrics“ in neue Gefilde und meisterte die Herausforderung mit Bravur! Der junge Österreicher konnte mich schon mit seinem Fantasywerk „BronzeHaut“ restlos begeistern, doch mit dem New Adult-Roman „Forbidden Lyrics“ legte er noch eine Schippe drauf. Zum Inhalt: Die junge Songwriterin Octavia lebt nach dem Tod ihrer Eltern und ihrer Großmutter allein mit ihrem Großvater Diego in einer kleinen Londoner Wohnung. Sie ist zufrieden mit ihrem Leben, hat eine beste Freundin namens Rose, verdient mit dem Liederschreiben gutes Geld und lebt ansonsten ein normales Leben. Plötzlich jedoch, schlägt einer ihrer Songs – geschrieben für den frischgebackenen Castingshowgewinner Noah – ein, wie eine Bombe. Und Octavia findet sich von heute auf morgen im Rampenlicht wieder. Überwältigt von dem Erfolg, arbeitet sie mit dem charmanten Noah an weiteren Songs, wobei sie sich näher kommen. Auf einer Party begegnet sie dem attraktiven DJ Aaron, der bei ihr vorerst mit seiner Bad Boy-Attitüde keinen Eindruck schinden kann. Doch schnell schafft er es, sie zu einem Date zu überreden und für sie öffnet sich eine völlig neue Welt der Musik. Während sich Octavia immer mehr in ein Liebesdreieck manövriert, bekommt sie auch die Schattenseiten des Ruhmes zu spüren. Die Freundschaft zu Rose wird auf eine harte Probe gestellt und auch der letzte tragende Balken ihres Lebens droht einzustürzen, denn ihr Großvater Diego steht einer unheilvollen Diagnose gegenüber und braucht deshalb seine geliebte Enkelin mehr denn je. Octavia muss sich also nicht nur für einen der Männer entscheiden, sondern auch versuchen, das bisschen Familie, was ihr noch geblieben ist, zusammenzuhalten. Meine Meinung: Neben des flüssigen Schreibstils ist mir in diesem Buch auch der großartige Humor aufgefallen, der mich immer wieder zum Lachen bringen konnte. Generell hat der Autor es drauf, den Leser sofort in die Geschichte zu ziehen. Die Charaktere fand ich alle sehr realistisch und besonders stach für mich die Beziehung zwischen Octavia und ihrem Großvater heraus, die mit lebensahen und authentischen Dialogen sehr viel Rührung in mir auslösen konnte. Ich mochte den Musikaspekt unglaublich gerne, da viele Genres abgedeckt wurden und man lernt, dass elektronische Musik nicht immer seelenloses Bumm-Bumm-Bumm ist. Da ich eigentlich gar kein Fan von Liebesdreiecken bin, war ich diesbezüglich erst skeptisch, wurde dann eines Besseren belehrt. Meistens ist es ja so, dass man im Laufe der Geschichte schon merkt, für wen die Protagonistin sich am Ende entscheidet. Bei „Forbidden Lyrics“ hingegen, wusste ich bis zum Schluss nicht, für wen sich Octavia entscheiden wird, was eine meiner Lieblingsfacetten dieses Buches war. Da es sich um einen New Adult-Roman handelt, bleiben natürlich auch die Sexszenen nicht aus, die einfach wunderbar beschrieben wurden. Es tauchen hier keine Fäkalsprache oder merkwürdige Synonyme für Geschlechtsteile auf, wie man sie aus manchen anderen Büchern dieses Genres kennt. Es wurde alles stilvoll und mitreißend formuliert. Alles in allem war „Forbidden Lyrics“ ein brillanter und emotionaler Roman, der sich nicht nur um das Finden der großen Liebe dreht, sondern auch um Freundschaft und das Wichtigste, was man haben kann: die Familie.