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Peanut

Posted on 25.3.2020

Immer wieder wird dem Ermittler Ben das Leben schwer gemacht, denn eine Mordermittlung auf so einer kleinen Insel ist etwas ganz anderes als eine London. Zudem wird er immer wieder mit den Eigenarten der Bewohner konfrontiert. Obwohl er dort aufgewachsen ist hat er Schwierigkeiten sich einigen Bewohnern anzunähern, obwohl eigentlich alle nur wissen wollen wer für den Tod von Laura verantwortlich ist. Jede Familie hat halt ihre Geheimnisse und manche sollten besser nicht gelüftet werden. Und man will ja auch nicht zu viel sagen, denn in gewisser Weise ist man ja doch bei einer Insel mit nur 72 dauerhaften Bewohnern voneinander abhängig. Typisch für Lokalkrimis nimmt die Insel Bryher eine relativ große Rolle ein und man könnte sie fast schon als eigenen Charakter sehen. Sie wird wirklich gut beschrieben und man hat oft ein genaues Bild vor Augen. Vor allem die unterschiedlichen Häuser der Bewohner werden gut beschrieben und vor allem bei Rose ihrer Hütte hat man ein sehr genaues Bild vor Augen. Durch den lockeren und bildhaften Schreibstil kann man sich alles gut vorstellen und es fällt einem leicht sich ein Bild von den einzelnen Protagonisten zu machen. Einige bleiben eher blass und im Hintergrund, während die Hauptprotagonisten alle mit liebevollen Details und Eigenheiten ausgestattet werden. Es gibt eine viel Zahl an Protagonisten und gefühlt ist alles dabei: ein exzentrischer Maler, ein reiche Familie, eine Kräutersammlerin, ein Schiffsbauer und vieles mehr. Die Handlung wird abwechselnd von Ben und von einer dritten Person aus Rose Sicht erzählt. Vor allem der Handlungsstrang um Rose ist teilweise sehr beängstigend und man fragt sich immer wieder, wie Menschen so grausam sein können. Aber auch Ben gerät in heikle Situationen und man hofft einfach auf einen guten Ausgang. Vor allem die Frage des Täters bleibt lange offen und die Antwort darauf hat mich tatsächlich überrascht. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet und viel zu lange hatte ich die falsche Person im Visier. Ich finde es immer spannend, wenn man bis zum Schluss bei Krimis mit raten kann. Was am meisten auffällt bei dem Krimi ist die relativ ruhige Handlung, die aber immer wieder wieder durch bestimmte Ereignisse aufgewirbelt wird. Auch die Nebenhandlungen halten die Spannung aufrecht und oft möchte man einfach nur wie wie es weiter geht. Fazit: Das Buch ist wahrscheinlich eher nichts für schwache Nerven, auch wenn die Leichen nicht so bildhaft beschrieben werden wie in anderen Büchern. Jedoch könnten die Themen häusliche Gewalt den ein oder anderen verstören. Ansonsten lässt es sich leicht lesen und man merkt beim Lesen nicht wie die Zeit vergeht. Hierbei handelt es sich um den 1. Teil, also kann man wohl auf weitere Fälle mit dem sympathischen Ben Kitto hoffen. Er ist halt doch ein sehr angenehmer und ruhiger Ermittler mit einer durchaus interessanten Hintergrundgeschichte. Und ich bin gespannt darauf, ob sein Wolfshund "Shadow" auch im 2. Teil auftauchen wird.

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