bines_brimborium
Ein wahnsinniges Buch und mit Sicherheit ein erzählerisches Meisterwerk. Ich mochte die Geschichte um den jungen Phil und seine Zwillingsschwester sowie weitere unkonventionelle Charaktere in seiner Umgebung wahnsinnig gerne. Nichts ist klischeebehaftet in diesem Buch. Orte und Personen sind in jedem Fall etwas Besonderes. Es gibt viele kleine Geschichten, die jede auf ihre Art ein kleiner Schatz sind und die sich alle letztendlich ineinander fügen, obwohl man das am Anfang nie gedacht hätte. Alle Personen sind super nachvollziehbar und ambivalent. Niemand ist ein Held und niemand ein Bösewicht, jeder Charakter hat seine Licht- und Schattenseiten, die ich sehr gerne nach und nach kennengelernt habe. Trotzdem konnte ich eine besonders enge Verbindung zu Phil aufbauen. Ich habe sehr mit ihm gefühlt, was mich teilweise in Verzweiflung hat stürzen lassen, aber auch zum Ende hin irgendwie innerlich befreit hat. Die Geschichte ist sehr tiefgehend und einfach wahnsinnig interessant. Bis auf eine Stelle habe ich das Buch durchgehend packend gefunden und habe jede Seite total genossen. Daran hat vor allen Dingen auch der Schreibstil Schuld. Wie oft saß ich staunend vor Andreas Steinhöfels Worten und habe mich gefragt, wie man so schreiben kann, woher er diese Ideen und dieses Sprachgefühl nimmt. Ich will einfach genauso schreiben können. Die Mitte der Welt ist ein Buch, an dem ich nichts auszusetzen habe und von dem ich nur schwärmen kann. Ich bin nun sogar traurig, dass es vorbei ist, ich hätte gut noch 500 Seiten vertragen können. Von daher hat das Buch nichts Anderes als die höchste Bewertung verdient!