Buchwesen
Bis zum Ende spannend Ich muss sagen, dass es mal wieder ein guter Thriller war! Bis zum Ende wusste ich nicht wie sich am Ende alles auflösen würde. Das hat mir sehr gut gefallen, da man ständig spekuliert hat und dachte man wüsste wie alles zusammenhängt, aber alle Vermutungen ins Leere liefen. Die Spuren die Kim und Lars zusammen verfolgen und immer wieder neu aufdecken entpuppen sich als Sackgassen. Das hält die ganze Story gut am Laufen. Kim und Lars werden gut beschrieben und man fiebert mit den Beiden sehr stark mit. Lars ist mir ein bisschen zu emotionslos, ihn hätte man ein bisschen mehr Menschlichkeit verpassen können, ist jetzt aber nicht so tragisch. "Wie weit würdest du gehen, um dein Kind zu retten?" Meine Antwort? SEHR weit und würde es danach gehen, würde es für mich diese Geschichte gar nicht geben. Denn an Kim stört mich eine Sache ganz gewaltig. Scheint sie doch am Anfang ihre Tochter sehr zu lieben, wirkt es im weiteren Verlauf des Buches leider nicht mehr so. Ich bin bei solchen Geschichten, bei denen es um Kinder in Gefahr geht sehr emotional und kann sowas eigentlich nicht mehr gut lesen. Da es mich leider zu sehr mitnimmt, aber hier blieb das aus. Denn Kim stellt ihre Vergangenheit deutlich über die Sicherheit ihrer Tochter, sie setzt quasi das Leben ihrer Tochter aufs Spiel nur um ihre Vergangenheit zu verheimlichen. Die, meiner Meinung nach, am Ende noch nicht mal so schrecklich ist, dass es dieses Verhalten rechtfertigt. Ich als Mutter von zwei Kindern würde alles für meine Kinder geben, um sie in Sicherheit zu bringen, was bedeutet da schon Karriere oder anderes. Hier bin ich nicht der Meinung, dass es authentisch ist, jedenfalls für mich als Mutter in keinster Weise nachvollziehbar. Auch ist sie mir viel zu „entspannt“ in der ganzen Zeit, sie geht schlafen und ist auch eher im gesamten Verlauf etwas lahm in ihrem Handeln. Als Mutter würde man doch nicht sich einfach schlafen legen, man würde doch gar kein Auge zu bekommen und gerade da sie auf eigene Faust ermittelt, müsste sie viel mehr unter Strom stehen. Trotz dieser Kritikpunkte fand ich den Thriller gut, da hier die Story echt gut durchdacht ist und bis zum Schluss noch keine Lösung ahnen lässt. Ach doch, eines habe ich noch. Irgendwie waren mir das zu viele Tote auf die 36 Stunden. Der Schreibstil ist gut und lässt sich flüssig und zügig lesen. Tolle Wendungen und Cliffhanger. Die Rückblicke, die am Anfang nur kurze Flashbacks sind, werden am Ende immer ausführlicher, was die Spannung um das dunkle Geheimnis von Kim steigert. Ich fand diese Rückblicke sehr passend. Eine klare Leseempfehlung gibt es von mir, aber einen Abzug da ich das Verhalten von Kim als Schwachstelle sehe und es für mich nicht authentisch ist.