Gordon Ambos
Trotz der geringen Seitenzahl hat mich dieses Buch vom ersten Satz in einen Bann gezogen. Das Setting - ein verwaistes Bootshaus im Wald - hat sofort eine schaurig-schöne Atmosphäre erzeugt. Die Protagonistin Carmen, eine Krimiautorin, lebt allein mit ihrem Hund Dexter in diesem abgeschiedenen Haus um zu schreiben. Ihre Faszination für Morde und Leichen fand ich von Anfang an interessant. Solche Protagonisten gibt es nicht oft. Man merkt, dass sie tief im Inneren etwas zu verarbeiten hat, erfährt jedoch bis zum Ende nicht, was es ist. Eines Tages wird sie dann allerdings selbst zum Opfer. Die Dialoge zwischen ihr und ihrem "Täter" ließen mir manchmal den Atem stocken. Generell schafft es die Autorin auf knapp 100 Seiten eine beklemmende Stimmung aufzubauen. Der Schreibstil war flüssig und ich bin praktisch durch die Seiten geflogen. Das Finale hat mich überrascht und ich hatte plötzlich einen ganz anderen Blick auf diie geschehenen Dinge. In Zukunft werde ich bestimmt noch mehr von der Autorin lesen.