Peanut
Ich habe richtig mitgefiebert. Das Buch wurde in einem angenehm flüssigen Schreibstil verfasst. Die Handlung wird sowohl aus der Sicht von Julias als auch aus der von Jeremy erzählt. Dadurch bekommt man tiefe Einblicke in die Gefühlswelt der beiden. Vor allem fand ich es gut, dass alles ausführlich und auch nachvollziehbar beschrieben wird. Somit konnte man gut die Handlungsweise nachvollziehen. Beide Sichtweisen unterscheiden sich erheblich im Schreibstil voneinander, was sehr gut ist und zu ihren doch sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten passt. Passend zu Julias bisherigen Leben entwickelt sich die Beziehung der beiden sehr langsam. Alles andere hätte ich auch als sehr unrealistisch empfunden. Vor allem fand ich es schön, dass einmal nicht die Erotik im Mittelpunkt steht sondern es um den Aufbau der Beziehung an sich geht. So etwas geschieht nun einmal nicht über Nacht bei Menschen, die ihr Grundvertrauen in andere Menschen verloren haben und ich finde das wurde hier wirklich gut umgesetzt. Sowohl Jeremy als auch Julia sind sehr vielschichtig und durch ihren Ecken und Kanten sind sie mir beide richtig ans Herz gewachsen. Es gibt viele interessante Nebencharaktere, die für Reibung zwischen Julia und Jeremy sorgen. Auf den ersten Blick scheint alles sehr klischeehaft: Außenseiterin mit schrecklicher Vergangenheit verliebt sich in den Quarterback, doch es kommt alles anders als gedacht. Ich hätte mir trotz dem ein paar weniger Klischees gewünscht, aber man kann ja nicht alles haben. Mir persönlich wurden die Footballszenen viel zu ausführlich beschrieben. Ich habe diese oft einfach nur übersprungen und eigentlich hätte man diese auch locker kürzen können, da sie nichts zur Handlung beitragen. Was mich ziemlich irritiert hat waren alle die österrischen Begriffe/Redewendungen. Der Roman spielt in USA und da hat mich das schon ziemlich gestört. Vor allem das Ende fand ich richtig gemein wegen dem richtig fiesen Cliffhanger. Fazit Das Ende ist offen und ich kann es kaum abwarten Band 2 zu lesen, weil ich unbedingt wissen will wie das alles ausgeht. Dadurch das sowohl Gewalt, Alkoholismus, Tod und Mobbing im Fokus stehen, sollte man das Buch nur lesen wenn man damit umgehen kann. Das Buch ist definitiv lesenswert und es stimmt nachdenklich. Es handelt sich jedoch aufgrund der Thematik um keine leichte Lektüre. Ich konnte das Buch kaum auf Seite legen, da mich die Handlung so gefesselt hatte und deshalb habe ich es auch in einem durch gelesen. Das Buch zeigt vor allem, dass nicht immer alles glatt läuft und Menschen lieber wegschauen anstatt zu helfen. Und vor allem geht es um den Mut sich trotz der eigenen schrecklichen Vergangenheit wieder auf andere Menschen einzulassen.