mittenim1oomorgenwald
Der Erzähler ist gefangen in einem märchenhaften Schloss in einer mysteriösen Welt. Der Drang zu flüchten ist groß und nicht nur die Hexe, ihr Drache und das Ungeheuer erschweren das Vorhaben. So muss der Protagonist verschiedenste Rätsel lösen, um die Erinnerungen wiederzufinden. Wer sich jetzt denkt: Ok, aus dem kleinen Absatz konnte ich jetzt nicht so viel Information schöpfen… hat leider Recht 😀 Aber alles Weitere, was ich sagen würde, würde schon wieder zu viel verraten. Grundsätzlich vereint das Buch Fantasy- und Sci-Fi-Elemente. Jedes erdenkliche Fabelwesen findet seinen Platz und doch herrscht in diesem Buch Logik und Mathematik. Denn Zahlen spielen eine sehr bedeutende Rolle. Es hat ewig gedauert, bis ich wusste, worauf das Buch eigentlich hinaus will. Man muss also dran bleiben und darf nicht aufgeben – so wie der Protagonist. Der Schreibstil ändert sich im Laufe des Buches, was ich sehr interessant finde. Er ist allerdings immer klug und raffiniert. Manchmal sogar fast schon zu clever. Das wird etwas anstrengend, wenn man eigentlich beim Lesen abschalten möchte. Außerdem werden viele Anspielungen für mich zu offen erklärt und runtergerattert, wodurch diese ihren Charme etwas verlieren. Trotzdem schätze ich sehr, wie die Einzelnen Puzzleteile ineinander greifen und so das große Ganze ergeben. Der Protagonist/Die Protagonistin wirkt leider bis zum Ende hin sehr blass. Er (bleiben wir mal beim Er einfachheitshalber) wird kaum beschrieben. Er handelt sehr besonnen und rational, was durchaus zum Buch passt, für mich aber deswegen sehr kühl wirkt. Die kleinen Nebencharaktere finde ich allerdings wirklich niedlich, ich bin großer Fan vom Schaukeleinhorn. Fazit Ein sehr intelligentes Buch, das man mit Ruhe lesen muss. Definitiv nichts für zwischendurch, aber wer Lust auf eine unerwartete Geschichte mit viel Cleverness hat, wird bestimmt Gefallen an Kryonium finden. Mir persönlich fehlt aber leider die Bindung zum Protagonisten, was mir bei einem Buch sehr wichtig ist.