nonostar
Die Ich-Erzählerin verliert einen langjährigen und sehr guten Freund, als dieser Selbstmord begeht. Alles was ihr bleibt ist seine riesige Dogge, die niemand haben will und die sie schließlich bei sich aufnimmt. Der verstorbene Freund war ein Ekelpaket von Mann, hat alle seine Ehefrauen betrogen und hatte generell kein allzu gutes Bild von Frauen. Als Leser fragt man sich, wie die Ich-Erzählerin eine solche Bindung zu diesem Mann aufbauen konnte. Aber eigentlich ist das gar nicht so wiechtig bei diesem Buch. Nunez hat hier viel mehr ein Buch über das Schreiben und die Literatur an sich geschaffen. Nunez hat einen sehr ruhigen Schreibstil, der mich für die Erzählerin einnimmt. Ihre Ausführungen über die Literatur und das Schreiben, sowie über das Überwinden von Schreibblockaden haben mich irgendwie mit einem guten Gefühl dasitzen lassen. Was sie schreibt über die Liebe zu Tieren und zu Menschen und wie sie mit ihrer Trauer um den verstorbenen Freund umgeht fand ich sehr berührend. Diese Mischung aus literarischem Essay und Abhandlung über die Geschichte des Schreibens sowie dem Bericht über den Verlust und die Trauer, die sowohl sie als auch der Hund erleben hat das Buch für mich ausgemacht. Es ist ruhig und bringt einem dabei doch irgendwie das Leben näher. Gegen Ende hat es mich zwar ein klein wenig verloren, aber dennoch habe ich "Der Freund" wirklich sehr gerne gelesen!