Josie
Mit dem Titel 'Rotkäppchen und der Hipster-Wolf' konnte man in meinen Augen absolut nichts falsch machen. Denn wenn man aufgrund des Titels nicht neugierig wird, dann ist das Buch nichts für einen. Ich persönlich mag Märchenadaptionen sehr. Wer mit Märchen aufwuchs und keine Probleme damit hat, sich auf Neues einzulassen, dem geht es da sicher ganz wie mir. Bei diesem Buch ist es so, dass es nicht nur um ein Märchen geht, sondern gleich um mehrere. Das macht gleich noch einen weiteren Reiz aus, dieses Buch zu lesen. Zum Schreibstil von Nina MacKay möchte ich sagen, dass er sehr schön und einfach zu lesen war. Man kann sich mit Sicherheit denken, dass man in diesem Genre und bei diesem Titel, keinen literarisch anspruchsvollen Text erwarten kann. Im Gegenteil, die Sprache ist einfach und teilweise sehr jugendlich/flapsig. Dieses Moderne, verlieh dem Buch einen ganz besonderen Charme. Die Idee sprach mich vom ersten Moment an und da war es nur eine Frage der Zeit, bis ich mich dazu entschloss dem Buch meine ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Gleich vorweg möchte ich allerdings sagen, dass mir das Buch zwar gefallen hat und ich Nina MacKays Stil sehr mag, aber dass für mich auch viele Dinge nicht den gewünschten Wow-Effekt hatten. Rotkäppchen ist eine taffe Protagonistin, die eigentlich sehr sympathisch ist. So ganz konnte ich mich allerdings nicht mit ihrem ständigen Gefühlswirrwarr anfreunden. Dieses ständige hin und her hat mich vor allem zum Ende hin völlig fertig gemacht. Bei Ever fällt mir eine Einschätzung sehr einfach. Ich mag ihn nicht! Ein klares Statement für einen Protagonisten, der keinerlei Charaktertiefe bekommt und der eigentlich völlig überflüssig war. Entschuldigt diese harten Worte, aber so wirkte er auf mich. Die restlichen Prinzessinnen sind amüsant und sorgen für den ein oder anderen Schmunzler beim Lesen. Doch auch sie sind völlig farblose Charaktere, die zwar in die Geschichte gehören, die aber ansonsten keinem anderen Zweck, außer dem o.g. Amüsement dienen. Vielleicht ändert sich das ja im nächsten Teil. Ich würde es mir wünschen. So richtig gerne mochte ich Jaz. Er ist alles das, was Ever wohl sein sollte, aber leider nicht ist. Jaz ist charmant, er ist liebevoll und manchmal auch aufbrausend. Er bekommt durch seine Geschichte eine Tiefe, die in diesem Buch leider nur bei ihm und Rotkäppchen zu finden ist. Mein absoluter und heimlicher Liebling ist aber Asher. Zu ihm verrate ich nichts, aber wenn ihr das Buch lest, dann denkt an diese kurze Erwähnung und vielleicht versteht ihr dann, warum ich ihn so mag. Was den Verlauf des Buches und das Ende angeht. Nun ja, ich hatte bei vielen Dingen auf Anderes gehofft und war teilweise auch sehr enttäuscht. Einige Entscheidungen sind für mich nicht nachvollziehbar und hinterlassen einen komischen Beigeschmack. Das Ende ist offen, was aber nicht schlimm ist, denn es macht somit neugierig auf mehr. Insgesamt hat mich das Buch unterhalten und ich werde auch gerne die Fortsetzung lesen. Dennoch kann ich aufgrund des fehlenden Funken, der auf mich einfach nicht so ganz überspringen wollte, keine so gute Bewertung geben, wie ich es gehofft hatte. Ich vergebe für diese interessante Geschichte, mit den leichten Schwächen, gute und lieb gemeinte 3 Sterne und hoffe beim nächsten Teil mehr vergeben zu können.