Nordi
Adriaans Welt ist geprägt von strenger Religiosität, aber auch von leidenschaftlich ausgetragenen Disputen über das richtige religiöse Tun. Als der Elfjährige irrtümlich für tot erklärt wird, ist er überzeugt, zu Unrecht noch am Leben zu sein. Nur in der Natur seiner Heimat, den Deich und dem Meer findet er in seiner Einsamkeit Zuflucht. 'T Harts “Die Jacobsleiter" handelt von der Sehnsucht nach Sinn, von Irrungen, Umwegen und Sackgassen. Dabei bedient sich 't Hart einer klaren Sprache, die einen bereits nach wenigen Sätzen in die Erzählung hineinzieht und einen bis zum Schluss fesselt. Eine Herausforderung für den Leser sind 't Harts Kenntnisse der Ornithologie und der Bibel. Bringt man selbst diese Kenntnisse nicht mit, so steht man manchmal etwas ratlos da. So manches Mal trifft man im Text auf ein Bibelzitat, das die handelnden Personen ganz selbstverständlich benutzen, deren Bedeutung dem Nichteingeweihten allerdings unklar bleibt. Das alles ist allerdings kein Grund "Die Jacobsleiter"ungelesen beiseite zu legen. Es ist ein fesselndes und bewegendes Buch.
