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stephanienicol

Posted on 23.3.2020

lizabeth hat ihr Leben fest im Griff. Alles steht am rechten Ort, alles ist ordentlich, in ihrem Innenarchitekturbüre läuft alles strukturiert und nach Plan und Luke, ihr sechsjähriger Neffe und Adoptivsohn wächst behütet bei ihr auf. Doch hinter der Fassade ist Elizabeth alles andere als sicher. Zwischenmenschliche Beziehungen verunsichern sie, ihre Mutter verließ sie, als sie noch ein Kind war, ihr Vater ist ein wortkarger, einsamer Mann und ihre kleine Schwester musste sie fast alleine großziehen. Dass diese nun ein sehr eigenwilliges Leben führt und kaum Verantwortungsgefühl zeigt, auch nicht für den kleinen Luke, macht es auch nicht leichter. Eines Tages beginnt Luke, von seinem neuen besten Freund Ivan zu erzählen. Einem unsichtbaren besten Freund? Elizabeth ist alamiert, denn unsichtbare Freunde gibt es nicht! Bis sie plötzlich einem geheimnisvollen Fremden begegnet, der immer wieder ihre Nähe sucht und den Weg zu ihrem Herzen findet - einem Mann namens Ivan. Doch auch Ivan ist sehr verwirrt darüber. Schon jahrelang besucht er Kinder, ist ihr bester Freund und gibt ihnen, was sie brauchen. Aber Erwachsene haben ihn bisher noch nie wahrgenommen. Und vor allem nicht sein Herz berührt... Obwohl ich erst nicht recht wusste, was ich von der Thematik halten sollte, hat mir das Buch gut gefallen. Die Handlung ist logisch aufgebaut, die Personen individuell dargestellt. Der Sprachstil ist sehr angenehm, die Erzählperspektive wechselt zwischen einem 3.-Person-Erzähler und einer Ich-Erzählung aus Sicht von Ivan. Ich denke, die Ich-Erzählungen von Ivan lassen einen leicht in die Thematik des unsichtbaren Freundes einsteigen, zumindest für mich war es so. Kleine Abzüge gibt es wegen der häufigen Zeitsprünge, die ohne Überschriften kommen - allerdings findet man sich nach den ersten Zeilen schnell in wieder in der Zeit zurecht. Das Ende ist sehr offen, ein klein wenig mehr Auflösung der "Nebenstorys" hätte ich mir vielleicht noch gewünscht. Ein unterhaltsamer, sehr gefühlvoller Roman, der einen gerne an unsichtbare Freunde glauben lässt.

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