Leonie (leos.buchblog)
Achtung: Eine spoilerfreie Rezension ist einfach nicht möglich, da so viele krasse Sachen passieren, die ich nicht alle umschreiben kann, da sonst die ganze Rezension ziemlich vage werden würde… Wer die Bücher möglicherweise noch lesen möchte, sollte besser zunächst hier die spoilerfreie Rezension zu Band 1 lesen und sich diese hier dann nach dem Lesen der Reihe anschauen. Inhalt Ava ist in ihrer Mutterrolle nun voll aufgegangen. Sohn AJ ist ihr Ein und Alles und ihr ganzer Fokus liegt auf ihm. Auch Aiden liebt seine Vaterrolle und iebt AJ über alles. Doch dadurch, dass beide sich nun nur noch voll auf AJ konzentrieren, vergessen sie sich selbst. Sie vergessen ihre Beziehung, ihre Ehe. Die beiden leben sich immer weiter auseinander. Eines abends bricht das Eis endlich und die beiden reden miteinander und kommen sich wieder näher. Doch danach wird alles anders. Durch einen verheerenden Vorfall ändert sich das Leben der beiden von heute auf morgen vollständig. Wird ihre Familie das überstehen? Cover Das Cover finde ich sehr passend. Es passt super gut zu Band 1, da es auch eher dunkel ist. Band 2 ist ja relativ hell im Vergleich dazu und fällt nun im Gesamtbild eher aus der Reihe, nachdem ein zweites dunkles Buch dazu kam. Aber ich finde das Dunkelgrün im Vergleich zum Blau und Lila eine sehr schöne Farbe. Die Regentropfen standen vermutlich symbolisch für all die Trauer und Gefühle im Buch und haben den Inhalt sehr gut getroffen. Ich finde es insgesamt sehr stimmig. Allerdings finde ich, dass irgendwo noch etwas helles hätte eingefügt werden sollen, da das Buch so viel Hoffnung spendet und das Cover so eher hoffnungslos aussieht. Meine Meinung Der Schreibstil ist wirklich sehr gut. Er ist sehr flüssig und die Seiten verflogen schnell. Der Anfang war wirklich heftig. Die Gefühle überschlugen sich. Es war traurig und dadurch sehr emotional. Ich habe wirklich mitgefühlt und war einfach nur schockiert. Es ist wirklich unvorstellbar, was dort passiert ist und man sich vorstellen, wie sich Ava und Aiden gefühlt haben müssen. Es ist das wohl Schreckliste, das eigene Kind zu verlieren. Die Reaktionen der beiden waren daher völlig verständlich. So etwas zu schreiben, erfordert Mut und Können, doch Carrie A. Cullen hat diese Stelle super umgesetzt. Die ersten Szenen sind wirklich gut und vor allem sensibel geschrieben worden. Man merkt, dass sie versteht, wovon sie da schreibt. Denn sie hat auch erkannt, dass nicht nur die eigene Trauer furchtbar ist, sondern auch das Mitleid aller Menschen, dass man ertragen muss. Ich machte mich auf das Schlimmste gefasst. Auf Fragen, Beileidsbekundungen, mitleidige Blicke. Aiden (S. 191) Das was danach kam, war natürlich wieder absolut mieses Timing. Denn wer möchte schon schwanger werden, während man noch um das gerade erst verstorbene Kind trauert? Diese Schocknachricht hat auch mich nicht ganz kalt gelassen und ich habe ganz viel darüber nachgedacht, wie ich wohl auf sowas reagiert hätte und wie man mit so einer Situation zurecht kommen soll. Man denkt wirklich das kann doch nicht wahr sein. Ava ist gut damit umgegangen und hat schnell ins Leben zurück gefunden, während es Aiden nicht gut aufgefasst hat und vor der Konfrontation weggelaufen ist. Manchmal war das nervig, aber auf der anderen Seite hatte man ja auch Verständnis dafür. Und seine Entwicklung und die Entscheidung eine Therapie zu machen, haben mich wirklich überrascht, aber auch begeistert. Daran kann man sich echt ein Beispiel nehmen. Schön fand ich auch, dass wir viele alte Figuren wieder treffen konnten, wie Carter, Josh und Co. Josh hat mich zwischendurch richtig aufgeregt und ich war echt wütend auf ihn, weil er so unsensibel mit Ava umgegangen ist. Generell fand ich es manchmal etwas krass, wie sehr die Jungs Ava „bemuttert“ haben. Wir lassen dich nicht mehr aus den Augen. Nie mehr. Joshua (S.290) Natürlich ist diese Fürsorge rührend, aber ich kann mir auch vorstellen, dass es ziemlich nervig ist. Und ich denke in Hinsicht auf das echte Leben ist das eher unrealistisch, dass ständig so viele Leute um einen herum sein können und das über so einen langen Zeitraum. Ava war mega stark. Für sich, Aiden und die Babys. Die Liebe zwischen den beiden war eine totale Achterbahnfahrt und es ging auf und ab. Zwischendurch dachte man, es wird nichts mehr, dann kam wieder Hoffnung. Aber ich fand es einfach nur beeindruckend, was für tolle Worte und Metaphern Carrie da gefunden hat, um diese Gefühle zu beschreiben. Er war mein Leben. Er gehörte zu mir und ich zu ihm. Ganz gleich, was andere davon hielten. Mein dunkler Engel schaffte es nicht mehr aus eigener Kraft zu fliegen. Ava (S. 213) Dein Schmerz ist mein Schmerz. Ich fühle, was du fühlst. Ava (S. 214) Dieser Glaube, dass Aiden Ava betrogen hat, war einfach unerträglich, vor allem unter Beachtung der Tatsache, dass Ava ja auch schwanger war… Es war super schön, wie die Freunde die beiden begleitet haben und sie gestärkt haben, sodass sie am Ende doch wieder zusammen gefunden haben. Auch gut fand ich, dass Hope aufgetaucht ist. Sie ist so zuckersüß und ich habe mich sofort in sie verliebt, aber wie könnte es bei solchen Textstellen auch anders sein? Ich steckte die Hand in die Box und zog den blonden Hundewelpen heraus. Sein Fell war unglaublich weich und ohne darüber nachzudenken, drückte ich ihn an mein Gesicht. Aiden (S. 136) Es gab einen guten Abschluss, alles wurde nochmal aufgegriffen (Beispiele: Lilly, AJ, Diego). Carrie hat schöne Worte gefunden, damit umzugehen und das ganze nochmal auf schöne Art Revue passieren zu lassen. Das Buch bzw. Ava und Aiden sind tolle Vorbilder, wie man Schicksalsschläge überwinden kann. Auch wenn diese im echten Leben natürlich individuell sind und jede Person damit anders umgeht. Die Schicksale sind natürlich alle unterschiedlich und das ist keine Universallösung, aber ich finde die Moral einfach wunderbar. Das Buch steckt voller Verzweiflung und gibt vor allem Hoffnung. Das zeigt vor allem dieses Zitat: Nur weil du gerade kein Licht siehst, bedeutet das nicht, dass es nicht da ist, Ava. Der Mond zum Beispiel, in seiner Vollkommenheit, lebt im kalten, dunklen Schatten der Erde. Doch sobald es Nacht wird, bilden er und die Sonne eine wunderschöne Symbiose. Sie gibt ihm das Leuchten, das wir alle so sehr lieben. (S. 153) Es gab auch einen krassen und wunderschönen Epilog, der das ganze nochmal schön abgerundet hat. Daher von mir 5/5 ⭐