ℰ𝓂𝒾𝓁𝓎 📚
Mona Lang ist sehr überrascht: Großtante Klara aus München, die sie nicht sonderlich gut gekannt hatte, ist verstorben und hat ihr ein großes Mietshaus in bester Lage hinterlassen. Erst ist die Freude groß, nicht mehr auf jeden Cent achten zu müssen, doch dann kommen auch die negativen Aspekte zum Vorschein, wenn man plötzlich reich ist. Da ist einmal ihre Familie, die sie schon immer als Außenseiterin behandelt hatte, die nun aber liebend gerne die Hand aufhalten würde, um auch ein Stück des Kuchens abzubekommen. Und da sind die unsympathische Sabine und ihr Bruder aus Hamburg, die sich aufgrund der Tagebuch-Eintragungen ihrer Oma als rechtmäßige Erben ansehen. Mona ist hin und her gerissen: einesteils ist es ja sehr schön, nicht mehr aufs Geld achten zu müssen und sich alles leisten zu können, aber andererseits hat sie bei ihren Nachforschungen heraus gefunden, dass das Haus vielleicht doch nicht ganz rechtmäßig in ihren Besitz gekommen ist und da sie so ein "Gutmensch" ist, wie alle behaupten, weiß sie nicht, was sie machen soll ... Dieser überaus spannend geschriebene Familienroman hat mich bis zum Schluss gefesselt. Geschrieben wird er aus drei verschiedenen Perspektiven - aus Monas und Sabines in der heutigen Zeit und dann noch aus Klaras in der Kriegszeit und danach. So erfährt man mehr über die jeweiligen Protagonisten und kann ihre Beweggründe besser verstehen. Ebenso kommt vieles über die Untaten an den Juden, begangen von den Nazis in dieser schrecklichen Zeit, ans Licht. Die Autorin Inge Löhnig, die unter dem Pseudonym Ellen Sandberg schreibt, hat mich auch bei diesem Band wieder voll überzeugt. Da ich ebenfalls ein großer Fan ihrer Dühnfort-Reihe bin, habe ich mich sehr gefreut, als Kommissar Dühnfort hier einen kurzen Gastauftritt hatte.