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nina 🌸

Posted on 22.3.2020

Schwächer als der erste Teil, für Fans der Autorin aber durchaus empfehlenswert. Zur Geschichte: Nach dem fiesen Cliffhanger am Ende von Band eins setzt die Fortsetzung eher ruhig ein. An sich ist die Handlung durchaus spannend, aber richtig mitreißen konnte sie mich trotzdem nicht. Brett und die Hobby-Detektive liefern sich eine aufregende Verfolgungsjagd, bei der man als Leser/in selbst Hinweise suchen und interpretieren kann, sofern man schneller ist als Seneca. Einerseits finde ich es sehr interessant, in den Kopf des Bösen blicken zu können, aber andererseits nimmt es schon ziemlich viel Spannung raus. Man kann selbst nicht mehr großartig miträtseln, wenn man bereits weiß, wer der Mörder ist. Man kann lediglich Vermutungen zu seinen Motiven anstellen. In dieser Fortsetzung gibt es einen komplett neuen Fall und ich habe mich die ganze Zeit über gefragt, was aus Brett's Plan geworden ist, der am Ende des ersten Bandes in Form eines fiesen Cliffhangers angedeutet wird. Dazu erfährt man erstmal gar nichts mehr. Der neue Fall um Chelsea konnte mich insgesamt weniger fesseln als die Ermittlungen rund um Helena Kelly's Mordfall. Erstens weil man den Täter eben nun schon kennt und zweitens weil mir die Einbettung in den großen Gesamtkontext gefehlt hat. Am Ende gibt es wieder einen fiesen Cliffhanger, der einen nahezu dazu zwingt, den dritten Band sofort zu beginnen. Ich frage mich wirklich, wie ich dieses Finale einfach vergessen konnte. Aber dafür warte ich nun umso gespannter auf den finalen Band und die große Auflösung. Generell stellt der Cliffhanger am Ende aber auch keine allzu große Überraschung dar, da man so etwas ja eigentlich von Anfang an geahnt hatte. Der Cliffhanger von Band eins traf mich damals wesentlich unerwarteter und hat mich regelrecht schockiert, das kann Sara Shepard definitiv besser. Allerdings nimmt das Buch wirklich erst in dieser Endszene so richtig an Fahrt auf und dann ist es ja auch schon wieder vorbei. Ich finde es schade, dass die Autorin im Mittelteil nicht mehr Spannung aufgebaut hat, die Geschichte hatte durchaus Potenzial. Die meiste Zeit zieht sich dieses Buch ziemlich dahin. Im Mittelteil gibt es viele Längen und langatmige Passagen, die man etwas hätte aufpeppen können. Der Geschichte fehlt es sehr stark an Dynamik und Tempo. Glücklicherweise hat die Fortsetzung einen relativ knappen Umfang von 320 Seiten, sodass es nicht total langweilig oder zäh zu lesen ist. Das Buch lässt sich schnell weglesen, bleibt allerdings auch nicht wirklich in Erinnerung, wie man an meinem Beispiel sehen kann. Ich konnte mich an den ersten Band wesentlich besser erinnern als an den zweiten, weil dieser zum einen weniger fesselnd ist und zum anderen weniger Relevanz für die Gesamtgeschichte hat als der Auftaktband. Man braucht die Geschehnisse aus dem zweiten Teil nicht, um das große Ganze zu verstehen. Positiv aufgefallen ist mir, dass es in diesem Teil mehr Gefühl gibt. Die Emotionen der Charaktere werden öfter und ausführlicher beschrieben, sodass ich mich nun besser in diese einfühlen konnte. So richtig identifizieren kann ich mich aber leider immer noch mit niemandem. Zu den Charakteren: Die Geschichte wird wieder abwechselnd aus Brett's, Aerin's, Maddox und Seneca's Sicht in der dritten Person Singular erzählt. Die wechselnde Erzählweise ist in dem Sinne interessant, dass beide Seiten beleuchtet werden und man somit als Leser/in Innensicht in Gut UND Böse erhält. Da sich keiner der Charaktere weiterentwickelt hat, lasse ich die Einzelbeschreibungen mal außen vor. Wenn euch diese interessieren, schaut gerne bei meiner Rezension zum ersten Teil vorbei. Mein Liebling ist und bleibt Seneca, weil sie die cleverste der Truppe ist und immer alle Zusammenhänge als erste erkennt. Außerdem finde ich es toll, das Thomas wieder mit von der Partie ist. Ich mag ihn zusammen mit Aerin sehr gerne. Zum Schreibstil: Das Buch liest sich flüssig und hat einen lockeren, unkomplizierten Schreibstil. Sara Shepard verwendet eine einfache, eher sachliche Sprache, was gut zur Geschichte passt. Allerdings ist diese Fortsetzung deutlich emotionsreicher als der erste Band, was mich sehr gefreut hat. Fazit: Insgesamt eine etwas schwache Fortsetzung, die nicht ganz mit dem ersten Band mithalten kann, was überwiegend an der eher dünn gesäten Spannung und Dynamik des Buches liegt. Die Einblicke in die Gedanken des Bösewichts sind zwar interessant, hemmen aber auch Spannung. Für mich ist es Sara Shepard's schwächste Reihe, aber ich kann sie Fans der Autorin und Thematik dennoch empfehlen. Ich bin gespannt auf den dritten und finalen Band und hoffe dieser hat wieder etwas mehr Pepp. Ich vergebe gut gemeinte 3/ 5 Sterne ⭐️

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