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nubsi

Posted on 22.3.2020

Der Krimi "Der Tod kommt wie gerufen" wird aus der Sicht der Forensiker Tempe Brennan erzählt. Da ich die TV-Serie "Bones-die Knochenjägerin" sehr gerne geschaut habe wollte ich es auch gerne einmal mit den Büchern, auf denen die Serie ja zu Teilen basiert, versuchen. Nachdem ich vor Jahren bereits einen anderen Teil der Reihe angefangen, aber nie beendet hatte, wollte ich der Reihe mit diesem Teil nochmal eine Chance geben. Der Klappentext klang vielversprechend und das Thema sagte mir ebenfalls zu. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir dann leider schon nicht so leicht. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gewöhnungsbedürftig. Für mich ist er zu nüchtern und deutlich zu detailiert. Dies zog sich leider durch das komplette Buch und ist auf jeden Fall ein Grund für die niedrige Sternebewertung. Insgesamt hab ich mich das ganze Buch über sehr anstrengen müssen und die Seiten wirkten dadurch sehr lang. Zudem hatte ich nie das Gefühl richtig in der Geschichte zu stecken und die beschriebene Stimmung zu fühlen. Gefühle wie Wut, Frustration und Trauer, aber auch Freude kamen bei mir nicht an. Es war immer wie durch ein dickes Tuch oder Kissen - irgendwie gedämpft. Die Charaktere haben mir auch eher weniger gefallen. Die Hauptcharaktere und auch einige Nebencharaktere hatten durchaus ihre Tiefe. Allerdings konnte ich mich keiner einzigen Figur identifizieren oder ihre Handlungen nachempfinden. Tempe Brennan war mir teils zu sachlich und dann wieder zu unnachvollziehbar. Slidell hat mir nicht schlecht gefallen, aber auch ihn fand ich irgendwie seltsam. Die Handlung zu beurteilen fällt mir tatsächlich nicht so leicht. Zum einen finde ich die Idee mit den verschiedenen, eher unbekannten Kulturen/Religion wie Voodoo und Wicca sehr spannend. Auch die Konflikte, die durch ein Aufeinandertreffen dieser auftreten fand ich gut dargestellt. Allerdings hat mir die Überladung an Hintergrundinformationen, die wie in einem Fachartikel dargestellt waren, nicht gefallen. Klar Tempe ist eine sehr sachliche Persönlichkeit, aber ich muss gestehen, dass ich diese Teile der Geschichte mehr oder weniger überflogen habe. Zusätzlich zu den dadurch entstehenden Längen und dem zerstörten Lesefluss hat sich auch die Spannung so nicht aufbauen können. Sagen muss ich allerdings, dass ich durchaus gerätselt habe wie alles zusammenhängt. Das alles zusammen ist auch der Grund für den zweiten Stern. Der Schluss war für mich tatsächlich überraschend aber zu kurz. Hier hätte ich mir gewünscht zu erfahren wie es mit den "persönlichen" Handlungssträngen von Tempe weiter geht. Aber das ist wahrscheinlich dann eher im nächsten Teil Thema. Lesen werde ich diesen aber wahrscheinlich nicht. Insgesamt muss ich leider sagen, dass ich diese Buch nicht empfehlen würde, wenn ein spannender Krimi gesucht wird. Möchte ein Krimifan jedoch mehr über die behandelten Kulturen lernen, dann ist diese Buch bestimmt gut geeignet.

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