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Verloren sind wir nur allein – Mila Summers Erstveröffentlichung: 2020 Sprache: Deutsch Meine Bewertung: 2 Sterne [Werbung; REZENSIONSEXEMPLAR] Zuerst einmal vielen Dank an die Bloggerjury sowie den ONE Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dieser Post enthält unbezahlte Werbung und die Rechte liegen bei dem Verlag. Dies beeinflusst jedoch in keiner Weise meine persönliche Meinung zu diesem Buch. Ich hatte mich so sehr auf Verloren sind wir nur allein gefreut! Das Buch hat mich mit seinem Cover direkt fangen können und auch der Klappentext hat mich wirklich angesprochen, deswegen habe ich mich sehr gefreut, dass ich das Buch dankenswerter Weise als Rezensionsexemplar bekommen habe. Das Cover ist wirklich so wunderschön! Ich kann gar nicht aufhören, es anzuschauen. Leider war der Inhalt des Buches weniger schön und mich hat Verloren sind wir nur allein leider doch etwas enttäuscht. Warum das Buch mir nicht ganz so gut gefallen hat, werde ich im Folgenden näher erläutern. Doch worum geht es eigentlich in Verloren sind wir nur allein? Skys Mutter hat zwei Jahre nach dem Tod von Skys Vater beschlossen, mit einem neuen Mann zusammenzuziehen. Also lässt Sky gemeinsam mit ihrer Mom ihre Heimat Boston hinter sich und startet einen Neuanfang. Mitten in Texas auf einer Ranch und Roger, dem neuen Freund ihrer Mutter. Sky ist anfangs gar nicht begeistert von ihrer Idee, weigert sich, neue Leute kennenzulernen und möchte einfach nur ihr letztes Highschool Jahr überstehen, um dann endlich wieder nach Boston zurückzukommen. Doch dann trifft sie auf Jeff, Rogers Neffen, mit dem sie im nächsten Jahr zwangsweise zusammen unter einem Dach wohnen wird. Und Jeff lässt Sky plötzlich an ihrem Vorhaben zweifeln. Jeff, der der Sunnyboy schlechthin ist, zumindest denkt Sky dies anfangs. Bis sie entdeckt, dass all seine gute Laune auch nur eine schützende Fassade sein könnte. Die Charaktere Sky ist leider ein Charakter, zu dem ich von Anfang an einfach keinen Zugriff finden konnte. Ich habe es wirklich versucht, wollte sie mögen und habe es ihr auch zugutegehalten, dass sie um ihren Vater trauert und es deswegen nicht immer einfach hat. Aber selbst wenn ich das berücksichtige, war mir Skys Verhalten oft doch einfach nur unsympathisch und viel zu dramatisch. Sky ist ein wirklich schwieriges Mädchen und außerdem ist sie mir viel zu kindisch gewesen. Jeff dagegen hat mir schon wesentlich besser gefallen. Er ist wirklich sympathisch aufgetreten, hatte einen liebenswürdigen Charakter und ich habe ihn direkt von Anfang an gemocht. Jedoch hatte auch eher einen Hang zum Kindischen. Zum Beispiel hatte er in so vielen Szenen einfach nichts Besseres zu tun, als mit seiner Freundin herumzuknutschen, dass ich mich schon gefragt habe, ob er einfach keine anderen Hobbies hat. Das wirkte auf mich oft flach. Außerdem wurde er als Star seiner Schule verschrien und war mir damit oft auch einfach zu perfekt. Seine Vergangenheit hat ihm in meinen Augen aber wieder ein paar Pluspunkte verschafft. Von allen Charakteren war mir April, eine Schullkameradin von Sky, noch am sympathischsten. Jedoch hatte ich auch bei ihr wie bei allen anderen Charakteren das Gefühl, dass sie alle einen Hang zum Dramatisch hatten und anscheinend nur Jungs hatten, was mir irgendwann wirklich auf den Keks gegangen ist. Die Bewertung Leider war Verloren sind wir nur allein wirklich nicht mein Buch, doch ich werde zunächst mit den positiven Dingen starten: • Das Cover ist einfach wunderschön! • Der Schreibstil war ebenfalls ganz gut und lies sich leicht lesen. • Jeff mochte ich größtenteils, was wirklich ein Lichtblick war. Auch Skys neue Freundesclique war mir sympathisch, auch wenn man von ihren neuen Freunden leider zu wenig Details bekommen hat. • Außerdem fand ich es toll, dass Sky Mathe wirklich mochte. Das war ein schönes gebrochenes Klischee und ich finde es sehr wichtig, dass Mädchen in Büchern nicht immer alles Mathematische verabscheuen. • Ebenfalls gefallen hat mir das Gespräch, was Jeff und Sky über Will geführt haben. Um nicht zu spoilern, werde ich jedoch keine näheren Informationen zu Will geben. • Das erste Zusammentreffen von Sky und Jeff war ganz süß und mal was anderes. Das war es aber leider auch schon, was mir positiv in Erinnerung geblieben ist bei Verloren sind wir nie allein. Vielmehr haben leider die negativen Punkte überwiegt: • Wirklich sehr gestört hat mich das immerzu kindische Verhalten von allen Charakteren. Es war für mich sehr unglaubhaft und nicht authentisch und hat mich innerlich wirklich zur Verzweiflung gebracht. Ich dachte zunächst, dass ich vielleicht einfach zu alt für das Buch sei. Doch eigentlich lese ich Jugendbücher immer gerne und nach mehreren Gesprächen mit anderen Bookstagrammern habe ich bestätigt bekommen, was ich mir schon gedacht habe. Ich bin leider nicht die einzige, die die Charaktere viel zu kindisch für ihre siebzehn Jahre findet. Vielmehr erinnern sie mich an störrige Siebenjährige und verhalten sich wirklich nicht ihrem Alter entsprechend. • Aus welchem Grund auch immer, aber irgendwie scheint sich fast jede Unterhaltung in diesem Buch um Nichtigkeiten zu gehen (mit Vorliebe um irgendwelche Jungs). Wenn dann doch äußerst selten mal über wichtige Dinge gesprochen wurde, dann kam der Themenwechsel dahin meist so plötzlich, dass ich davon ein wenig überfahren wurde. Insgesamt wurden einfach ohne Zusammenhang in Gesprächen plötzlich ganz andere Themen angesprochen. Zum Beispiel wird im einen Satz über Sport geredet und dann sagt jemand im nächsten ganz zusammenhangslos über Hundewelpen. Diese Themenwechsel haben mich oft aus dem Konzept gebracht. • Im ganzen Buch war immer wieder viel zu viel unnötiges Drama zu finden. Sei es ein Kampf um die Queen des Schulballs, Skys wirklich dramatisches Verhalten oder auch das Geheimnis, was Skys Mutter umgibt. Es gab zum Beispiel auch eine Stelle, wo selbstverständlich erzählt wurde, dass eine neue Schülerin an ihrem ersten Schultag stundenlang im Keller eingeschlossen wurde, weil sie von einer verfeindeten Schule kam und da konnte ich einfach nur den Kopf schütteln, denn sowas passiert sehr wahrscheinlich nicht im echten Leben. Mobbing leider ja, aber nicht oft auf diese Weise. Zählt man dann so viele andere dramatische Keinigkeiten dazu, ist es mir einfach zu viel. Das Drama war mir in diesem Sinne einfach zu viel und ich hatte oft das Gefühl, dass verzweifelt einfach so viel Drama wie möglich in das Buch geschrieben wurde, weil man dachte, dass es das Buch vermeintlich interessanter macht. Leider ist das daneben gegangen. • Viele Gespräche und Szenen waren oft leider einfach nichtssagend und austauschbar sowie nicht wirklich relevant für den Plot. Ich hätte mir sehr viel mehr ernste Gespräche gewünscht. Wenn ernste Gespräche und Handlungen behandelt wurden, waren sie dann leider viel zu kurz und nicht tiefgründig genug in meinen Augen. • Außerdem gab es leider sehr viele überzogene und unrealistische Szenen und Denkweisen. Um nicht zu spoilern, nur so viel: Der Grund, warum Skys Mutter mit Roger zusammenzieht, war in meinen Augen total realitätsfern und unglaubhaft. Außerdem hat Jeff angeblich Höhenangst und macht dann aber fröhlich einfach eine Ballonfahrt. Von jemandem, der selbst unter Höhenangst leidet: So funktioniert das nicht. • Sky ist mir oft einfach zu perfekt gewesen. Es wurden im Laufe des Buches zwei Wettbewerbe veranstaltet und natürlich gewinnt Sky auch alle beide. Freunde finden ist für sie natürlich auch kein Problem, obwohl sie eigentlich ja nicht einmal welche haben möchte. Schon am ersten Schultag hat sie direkt fünf Leute gefunden, die sie ab dem Punkt an als enge Freunde bezeichnet. Dabei müssen Freundschaften sich erst entwickeln, man ist im echten Leben nicht nach fünf Stunden bereits eng befreundet. • Die Tagebucheinträge, die zwischendurch immer wieder vorkamen, fand ich leider auch nicht besonders gut formuliert. Sie klangen für mich oft gezwungen und waren in viel zu formalem oder gestochenen Deutsch verfasst. Leider hat Verloren sind wir nur allein für mich auch keine neuartigen Ideen mit sich gebracht. Alles, was in diesem Buch steht, habe ich irgendwo schon einmal gelesen. Klar, man kann nicht etwas völlig Neues erfinden, aber dennoch ist es mir wichtig, dass sich ein Buch nicht so liest, als hätte ich es schon tausend Mal so gelesen. Wirklich neue Ideen oder neuen Schwung hat es leider nicht mit sich gebracht. Vielmehr hat es mich an eine schlechte Teeniekomödie mit unauthentischen und kindischen Charakteren gehandelt. Ich war am Ende froh, als ich das Buch endlich weglegen konnte. Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich es wahrscheinlich sogar abgebrochen. Deswegen kann ich leider auch nur 2 Sterne vergeben. [Werbung; REZENSIONSEXEMPLAR]