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Sophie

Posted on 22.3.2020

Russland, 1825: Die 16-jährige Vika trainiert mit ihrem Vater seit vielen Jahren, um einmal die Zauberin des Zaren zu werden. Der Zar beschäftigt stets einen Zauberer, der ihm in der Kriegsführung hilft. In manchen Generationen werden allerdings zwei Zauberer geboren und Vika muss feststellen, dass der etwa gleichaltrige Nikolai auch Anspruch auf den Platz erhebt. Es kommt zu einem Wettkampf in fünf Runden, dem Spiel um die Krone, bei dem es nur einen Sieger geben. Der andere Zauberer muss sterben. Als Vika auch noch beginnt, etwas für Nikolai zu empfinden, scheint die Lage aussichtslos. Evelyn Skye hat russische Literatur und Geschichte studiert. Das spürt man auch in ihrem Roman. Sie legt die Handlung ins Russland des beginnenden 19. Jahrhunderts. Von den Menschen weiß aber kaum jemand, dass Zauberei überhaupt existiert. Sieht jemand einen Zauber, versucht er ihn ganz banal zu erklären. Deshalb lebte Vika bisher eher im Verborgenen auf einer russischen Insel. Das Stadtleben in Moskau während des Spiels ist ihr neu. Die Geschichte wird aber auch aus Nikolais Perspektive erzählt, der das Stadtleben schon kennt und ebenfalls eine Ausbildung zum Magier gemacht hat. Zu guter Letzt rücken ausgewählte Mitglieder der Zarenfamilie in den Mittelpunkt. Sie alle lassen eine gute Mischung entstehen mit spannenden und ruhigen Elementen gleichermaßen. Vielleicht hat die Autorin ein bisschen viel in das Buch einfließen lassen, interessant bleibt es aber dennoch. „The Crown’s Game“ ist nicht das tollste Buch des Jahres, aber immerhin gute Unterhaltung für den Moment und eine Zaubergeschichte, die nicht bloß Abklatsch von Bekanntem ist. Die Zauberei ist toll umgesetzt und schön umschrieben. Das historische Russlandflair wirkt zudem positiv. An manchen Ecken ist es insgesamt etwas zu viel von allem, aber sonst ein solider Roman.

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