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phantastische_fluchten

Posted on 22.3.2020

Verlassen wir nun das beschauliche Städtchen Santa Mondega mit all seinen Vampiren, Werwölfen und Massenmördern und begeben uns nun zu einem wahrhaft gruseligen Nebenschauplatz: The Devil’s Graveyard. Genauer gesagt besuchen wir das dort befindliche Hotel Pasadena. Wir erhalten Eintrittskarten in die VIP Longe für die weltbeste, jährlich stattfindende Talentshow, der so genannten Back- From-The-Dead-Show. Der Sieger dieser Show erhält einen Vertrag für eine einjährige Bühnenshow und einen Scheck über Millionen Dollar. Initiiert wird dieser Wettbewerb von Nigel Powell, dem Besitzer des Hotels. Was die Teilnehmer der Show allerdings nicht wissen: Mit der Unterschrift auf dem Vertrag verkauft der Sieger seine Seele dem Teufel und erkauft somit Nick Powell ein weiteres Jahr in Saus und Braus. Denn der reiche Hotel- und Casinobesitzer hat vor Jahren einen Vertrag mit dem Teufel abgeschlossen. Im Gegenzug für Reichtum und Macht muss er dem Teufel jedes Jahr zu Halloween eine Seele übergeben. Also versammelt Nick Powell jährlich mehr oder weniger talentierte Möchtegernstars um sich, verdient an dem Spektakel viel Geld und erkauft sich ein Leben in Luxus. Zu den Gästen des Hotels gehören auch Sanchez und die mystische Lady. Beide haben die Reise bei einem Wettbewerb gewonnen, ohne das Ziel zu kennen. Im Hotel Pasadena treffen die beiden auf Elvis, der es sich natürlich nicht entgehen lässt, an so einer gewaltigen Show teilzunehmen. Und auch der Bourbon Kid lässt nicht lange auf sich warten. Nachdem er Rodeo Rex daran gehindert hat zum Devil’s Graveyard zu fahren, übernimmt er dessen Platz als Streiter des Herrn und hat vor, jeden Vampir, Zombie oder Werwolf zu meucheln, der ihm über den Weg läuft. Und in einer Gegend mit diesem Namen rechnet der berüchtigte Massenmörder mit vielen Opfern. Die braucht er auch, um seine innere Wut zu stillen. Wie sich schnell heraus stellt, ist die Show manipuliert und die Gewinner stehen von vorneherein fest. Einer der Teilnehmer ist mit der Manipulation nicht einverstanden und beauftragt einen Berufskiller, die Konkurrenz zu eliminieren. Zu dumm, dass dieser Killer zu spät kommt und der Kontrakt an den Bourbon Kid weiter geht. Der hat kein Problem damit, unschuldige Opfer zu töten. Bis er auf Dorothy trifft. Denn Kid tötet keine Dorothys. So wird er statt zu ihrem Mörder, zu ihrem Beschützer. Denn mittlerweile ist der eigentliche Killer eingetroffen, der keine Skrupel hat, Frauen umzubringen, die somewhere over the rainbow singen. Bald herrscht in dem Hotel ein großes Durcheinander, jeder tötet wahllos jeden, dazwischen unser Lieblingsbarkeeper aus Santa Mondega, der von einer unmöglichen Situation in die andere schlittert und froh ist, dass Elvis ihn beschützt. Denn auch Elvis ist ja ein Berufskiller und so findet hier ein Treffen der besten Killer aller Zeiten statt. Kommentar. Mehr kann und ich will ich nicht verraten. Wer die vorherigen Bände der Reihe gelesen hat, weiß, warum der Kid keine Judy Garland Imitation töten kann, die als Dorothy auftritt. Wer die Bücher nicht gelesen hat, möge sich überraschen lassen. Jedes Buch beginnt mit einem Blutbad. Diesmal haben wir eine Verfolgungsjagd mit mehr als zehn Toten Polizisten und einen toten Kioskbesitzer. Wer diesen Einstieg in die Geschichte gelassen hinnimmt ist bereit für alles Kommende. Bei diesem Band handelt es sich um eine Geschichte, die zwischen den Begebenheiten der beiden vorherigen Bände spielt. Sie kann völlig unabhängig stehen, meine braucht keine Vorkenntnisse, um den jetzigen Ereignissen zu folgen. Wir haben hier also mehrere Profikiller, mehr oder weniger talentierte Gesangskünstler, eine irre Wahrsagerin, jede Menge Zombies, Testosteron gesteuerte Helden , eine Menge Leichen und herrlich viel Spaß. Die Situationskomik dieses Bandes ist unübertroffen. Meiner Ansicht nach hat der Autor sich hier noch einmal gesteigert und eine Geschichte voller boshaften Humor, verrückten Personen und jeder Menge Slapstickeinlagen abgeliefert. Alleine die „Pisse to go“ von Sanchez sorgt für einige Lacher. Tarantino hätte es nicht besser machen können. Das Buch strotzt wieder so vor Klischees. Die Typen sind cooler als cool, tragen Lederhosen und Lederwesten, dunkle Sonnenbrillen, bevorzugt lange Haare, fahren starke Autos oder Harleys und legen jede Frau flach. Mit Michael Kubiak betritt ein neuer Übersetzer die Bühne, der seinen Job aber genauso gut macht wie vorher Axel Merz. Das Cover ist wieder wie ein Grabstein gestaltet und die Buchstaben sind wie ein Relief hervorgehoben. Wirklich gelungen und einprägsam. Fazit: Ein kleines Zwischenspiel ausserhalb von Santa Mondega, ohne Dante und Kacy aber mit jeder Menge neuer und liebenswerter Bösewichter. Der Autor hat den Dreh heraus, dass Ende immer sehr gelungen zu inszenieren und er enttäuscht uns auch diesmal nicht mit seinen Tricks, Kniffen und Wendungen

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