Dreamworx
Hier wäre weniger mehr gewesen Caroline Shelby arbeitet als Modedesignerin in New York und steht kurz davor, für ihre Entwürfe endlich den Ruhm zu ernten, den sie sich immer erträumt hat. Doch dann muss sie feststellen, dass ihr Boss ihre Designs geklaut und unter seinem Namen herausbringt, um die Lorbeeren zu ernten. Aber viel schlimmer trifft sie der plötzliche Tod ihrer besten Freundin, die aufgrund von Misshandlungen verstarb. Caroline übernimmt wie versprochen die Vormundschaft für deren Kinder und verlässt mit den beiden New York, um mit ihnen in ihrem Heimatort Oysterville bei ihren Eltern neu Fuß zu fassen. Dort schlägt Caroline eine ungeahnte Hilfsbereitschaft entgegen, die ihr und den Kindern einen Neustart ermöglichen. Auch ihre alte Jugendliebe Will läuft ihr über den Weg und setzt alte Erinnerungen frei. Aber Caroline muss noch so manche Hürde meistern, um endlich nach vorn sehen zu können… Susan Wiggs hat mit „Wie Sterne am Himmel“ diesmal nicht einen lockeren und gefühlvollen Liebesroman vorgelegt, sondern vereint einige ernste Themen in ihrer Geschichte, die aktueller nicht sein könnten. Der flüssige Schreibstil führt den Leser direkt in die Handlung hinein, wo er nicht nur die berufliche Pechsträhne von Caroline hautnah miterleben kann, sondern auch ihren persönlichen Verlust der Freundin und die selbstlose Übernahme einer Riesenverantwortung mitträgt. Von jetzt auf gleich zwei traumatisierte Kinder zu übernehmen und ihnen Ansprechpartner und Bezugsperson zu sein, ist eine große Aufgabe, die viel Verzicht und Rücksichtnahme bedeutet. Die Autorin greift in ihrer Geschichte auch das Thema Gewalt gegen Frauen auf, das bis heute noch immer nicht die Aufmerksamkeit erhält, die es verdient und viel mehr präsent sein. Leider passt zu diesen ernsteren Themen kaum eine Liebesgeschichte, die ebenfalls hier Raum einnimmt und das Buch damit überfrachtet. Hier hätte man gut darauf verzichten können, auch wenn man die Geschichten der Autorin gerade deswegen so schätzt. Weniger wäre hier mehr gewesen. Die Charaktere sind gut ausgestaltet und geben dem Leser die Möglichkeit, sich in sie hineinzuversetzen und ihnen auf ihrem Weg zu folgen. Caroline ist eine mutige Frau, die ihre Versprechen einlöst und Verantwortung übernimmt. Sie stellt ihre eigenen Pläne hinten an, um den ihr anvertrauten Kindern etwas Normalität zurückzugeben. Gleichzeitig macht sie sich stark für andere und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Will ist ein netter Kerl, der schon einmal eine große Rolle in Carolines Leben gespielt hat. Weitere Protagonisten wie z.B. Sierra oder die Frauen von Oysterville spielen eine wichtige Rolle innerhalb der Handlung und wirken überzeugend. Wer die Bücher von Susan Wiggs kennt, wird von „Wie Sterne am Himmel“ überrascht sein, denn er ist völlig anders, als man es erwartet. Kein zu Herzen gehender Liebesroman, sondern eher eine gefühlvolle Geschichte, die einige Themen zum Nachdenken beinhaltet. Nicht schlecht, aber auch nicht überragend.