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lichterregen

Posted on 21.3.2020

„Alles Licht, das wir nicht sehen“ von Anthony Doerr spielt in der Zeit um den Zweiten Weltkrieg. Die Geschichte handelt von zwei sehr verschiedenen Jugendlichen und ihrem Leben. Da wäre Marie-Laure, ein junges Mädchen, welches im Kindesalter aufgrund einer Augenerkrankung erblindet und mit ihrem Vater aus ihrer Heimatstadt Paris nach Saint-Malo fliehen muss. Der andere Protagonist ist Werner, ein Waisenkind aus Deutschland, der in der Wehrmacht eingesetzt wird, da er ein großes Wissen über die Funktionalität von Radios und anderen technischen Geräten besitzt. Zwei komplett unterschiedliche Kinder, die viel zu früh erwachsen werden müssen und aufeinandertreffen. Die Geschichte zeigt zwei individuelle Lebensgeschichten von Kindern in einer grausamen Zeit. Beide getrennt von ihrer gewohnten Umgebung und ihrem geliebtem Umfeld. Zwei Geschichten, die, obwohl sie so unterschiedlich sind, viele Parallelen haben. Der Schreibstil des Autors ist wundervoll. Das ist nicht „nur“ zwei Geschichten, die sich um den Krieg drehen, es ist so viel mehr als das. Viele Lebensweisheiten verstecken sich zwischen den Zeilen, manche Abschnitte sind so wundervoll. „Er sagt: "Du bist sehr tapfer." Sie senkt den Eimer. "Wie heißt du?" Er sagt es ihr. Sie sagt: "Als ich blind wurde, Werner, haben die Leute gesagt, ich sei tapfer. Als mein Vater verschwand, sagten sie, ich sei tapfer. Aber es ist keine Tapferkeit. Ich habe keine Wahl. Ich wache auf und lebe mein Leben. Tust du nicht das Gleiche?“" Seite 462. Das Buch ist so wundervoll geschrieben, besitzt sehr viel Liebe zum Detail, um die Hintergründe des Krieges geht es nicht, sondern darum, wie diese beiden Jugendlichen das Leben meistern. Ein hartes Leben, dass man niemanden wünscht. Ein Leben voller Verluste, Trauer, Angst. Aber auch voller Liebe und Güte. Es ist ein etwas anderes Buch und genau deswegen absolut lesenswert. Auch das Cover des Buches ist wunderschön, die Buchstaben leuchten im Licht, die Farben sind perfekt abgestimmt. Es und Anthony Doerr verdienen den Pulitzer-Preis für Literatur.

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