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Buchgestaltung Unbestreitbar ist das Motiv des Covers ein Eyecatcher! Es zeigt zwar wieder eines dieser nichts sagenden Mädchengesichter, aber durch die Details wirkt das ganze einfach Besonders und die Farbgestaltung ist sehr gelungen. Der Titel passt auch gut zur Geschichte. Meinung Patricia Schröder schafft es mit einem gelungenen Prolog das Interesse des Lesers zu wecken. Selten zieht einen eine Geschichte sofort zu Beginn so in ihren Bann. Meine Neugier war sofort geweckt und die ersten 100 Seiten schnell durchgelesen, was nicht zuletzt an dem unkomplizierten Schreibstil liegt, den ich bei Jugendbüchern nie verkehrt finde. Elodie war mir auch sehr sympathisch und ihre Gedanken gut nachzuvollziehen. Die Idee der Geschichte rund um die Meereswesen fand ich auch super, weil es im Jugendgenre einfach mal etwas Neues darstellte. Leider muss ich sagen, dass meine Begeisterung für die Geschichte sehr schnell wieder losgelassen hat. Das hatte viele Gründe. Zum einen wurde die Story einfach sehr schnell sehr durchschaubar und drehte sich nur noch um eines: Elodies Liebesleben. Ich bin kein Fan von Liebe auf den ersten Blick und daher nur schwer zu überzeugen, das so etwas auf eine so bizarr schnelle Weise von statten gehen kann. Viele gute Ideen, wie z.B. der Mord eines Mädchens und mysteriöse kleine Zwischenkapitel gehen in dem Kernpunkt des Buches einfach unter, weil sich die Geschichte nur auf Elodie und ihre Gefühle konzentriert. Zuerst findet sie den geheimnisvollen Cyril toll und später erscheint ein neuer seltsamer Kerl auf der Bildfläche und Elodie ist ebenfalls einfach hingerissen von ihm, spricht nach weniger als 3 Seiten nach ihrer Begegnung von der wahren Liebe. Selbst Teenagerbeziehungen haben mehr Tiefgang als das und ich fand es äußerst unrealistisch. Ich falle mit meinem Alter vielleicht auch etwas aus dem Rahmen der Zielgruppe, aber ich kann mich auch sehr gut daran erinnern, wie es war, als ich 16 war und nein, ich war nicht hin und weg, sobald jemand gut aussehendes da her kommt. Zumden kommen die etwas unpassenden und sich im Kreis drehenden Dialoge, in denen Elodie mit ihrer besten Freundin via Facebook 'wichtige' Dinge klärt und sich über ihre Gefühle auslässt, was einzig und allein Widerholungen des Geschehens darstellt. Und warum musste es denn ein Chatt sein? Warum nicht wenigstens das Telefon, was noch ein Stückchen persönlicher gewesen wäre? Hinzu kommt, das Elodie mir durch ihre Gedanken und Handlungen zunehmens unsympathischer wurde und ich gar nicht mehr mit der Geschichte mitfühlen konnte. Die Nebencharaktere glänzen leider auch nicht sonderlich durch Einfallsreichtum oder Authentizität. Einzig und allein das Paar Ashton und Ruby hat ein bisschen Leben in die Bude gebracht, da ihre Charaktere doch recht speziell waren. Das Buch besteht also aus einem halbwegs logischem Plot, jeder Menge ruhiger Szenen, kaum Action oder dergleichen und auch keinen wirklich überzeugenden Spannungspunkten. Die Charaktere sind blass und überzeugen nicht. Alles in allem kann das Buch sicher jüngere Leser zwischen 12-14 in seinen Bann ziehen und natürlich alle, die sehr, SEHR romantisch veranlagt sind und total auf diese unsterbliche-Liebe-Geschichts-Sache stehen, denn davon bietet Meeresflüstern mehr als der Handlung gut tut. Fazit Trotz tollem Einstieg konnte mich das Buch nicht packen. Es war für meinen Geschmack zu gewöhnlich, zu unspektakulär und viel zu sehr auf das Thema Liebe angelegt, das mich in dieser Form nicht berühren konnte.