Profilbild von ...

...

Posted on 20.3.2020

Buchgestaltung Ich finde beide Cover sehr, sehr schön! Das Vorablese-Exemplar hat ein Kindgerechteres Cover, die neue Version sieht etwas erwachsener und schlichter aus und gefällt mir persönlich etwas besser. Die Szene zeigt, die beiden Geschwister, wie sie über eine der Brücken eilen, auf der Flucht vor der schwarzen Gondel. Die Farbwahl ist sehr treffend, spiegelt die mythische Atmosphäre gut wieder. Der Titel „Laqua“ klingt auch sehr hübsch und es dauert eine ganze Weile, bis man als Leser begreift, um was genau es sich dabei handelt, aber das macht den Reiz aus. Meinung Nach zwei Büchern von Nina Blazon standen für mich drei Dinge fest. Erstens, diese Autorin kann auf eine magische Art wundervoll schreiben, zweitens, ihre Geschichten, die sich um eine verbotene Liebe drehen sind nichts für mich und drittens, überzeugen konnte mich bislang keines ihrer Bücher so wirklich. Mit Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel ändert sich diese Ansicht aber. Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen, hat mich bestens unterhalten und ich habe mich gegruselt und viel gelacht. Mangelnden Einfallsreichtum kann man der Autorin jedenfalls niemals vorwerfen! Es ist wirklich beeindruckend wie breit sie ihre Geschichte fächern kann. Da findet sich für jeden etwas… Kristina und Jan sind stinknormale Geschwister: sie streiten sich, sie vertragen sich und für ein Abenteuer sind sie immer zu haben. Wofür sie sich aber absolut nicht begeistern können ist der Aufenthalt in Venedig, in dem staubigen, altem Hotel ihrer Großmutter, die nichts als zu meckern hat. Wie zwei Gefangene fühlen sich die Geschwister dort und langweilig ist es auch noch! Doch das ändert sich alles sehr schnell, als die beiden einer alten Familiengeschichte auf die Schliche kommen, die mit vielen Geheimnissen für so manche Furore sorgt und finstere Schattenwesen auf den Plan ruft. Es scheint ganz so, als stecke hinter der Fassade ihrer Ahnen ein magisches Abenteuer, das sich beide nicht ganz unfreiwillig entgehen lassen. Die Geschichte braucht nicht lange, um die Aufmerksamkeit des Lesers zu fesseln. Kristina und Jan sind bereits im Hotel angekommen und natürlich wird erst einmal eine Runde über das schwere Schicksal gejammert. Die Dialoge, in denen beide miteinander streiten waren sehr witzig, die bissigen Kommentare ihrer Großmutter an vielen Stellen zum schießen. Dann gibt es noch die Tante der Geschwister, die Ruhe in Person, die versucht, das Chaos im Zaum zu halten. Zusammen bilden die vier eine kunterbunte und sympathische Familie, bei der einige eine größere Rolle spielen als andere, von denen mir aber alle Charaktere sehr gut gefallen haben. Die Kulisse des ganzen, ist nichts Geringeres als Venedig und die Beschreibungen der Autorin vermitteln einen tollen lebhaften Eindruck. Ein paar Worte italienisch mit eingestreut und man gar nicht anders, als dem Charme der Stadt und ihren Bewohnern zu erliegen. Sei es der schrullige Polizist oder der Vater ihres Freundes Luca, irgendwann schließt man sie alle ins Herz. Ein Abenteuer, das zwischen Brücken, alten Gebäuden, Gondeln und jeder Menge Wasser stattfindet hat einfach seinen Reiz und so wird einem niemals langweilig, denn die Orte wechseln oft. Ob Museum, das Hotel der Nonna oder ein Marktplatz, man ist immer im Geschehen. Die Geschichte entwickelt sich langsam und es ist, als würde man zusammen mit den Geschwistern, deren Freund Luca und seiner Schwester Pipa (die übrigens zuckersüß ist!) mysteriösen Rätseln auf der Spur sein und dabei sind Detektivische Fähigkeiten gefragt! Nach und nach finden Kristina und Jan mehr heraus, in dem sie Recherchen anstellen und Stücke aus der Vergangenheit in die Gegenwart tragen. Das ganze wird von Gänsehaut einflößenden Momenten untermalt, in denen seltsame Schattenkreaturen, die Kinder verfolgen und dann gibt es auch noch die schwarze Gondel, die mit allem im Zusammenhang steht. Aber wer ist der schwarze Doge, der die Kanäle Venedigs unsicher macht und was will er von ihnen? Viele Fragen bauen sich im Verlauf der Geschichte auf und auf so manche Antworten muss man sich bis zum Schluss gedulden. Der Roman bietet eine abenteuerliche Suche, erzählt von der aufkeimenden Freundschaft vierer Kinder und baut zum Ende hin viel Spannung auf. Es herrscht nie Stillstand, die Protagonisten sind immer in Bewegung und so kann Langeweile erst gar nicht aufkommen, denn zwischen dem Alltagsgeschehen und dem Lösen der Rätsel, bleibt viel Raum für die zwischenmenschlichen Beziehungen und amüsante Dialoge. Ab dem Mittelteil kommen einige Erzählungen dazu, die erahnen lassen, welche Rolle die Geschwister und deren Tante spielen und dennoch kommen zum Schluss einige überraschende Wendungen, die den Unterhaltungswert steigern. Besonders schön ist auch, dass es sich hier um einen Einzelband handelt! Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und lässt keine Fragen mehr offen. Fazit Mit „Laqua“ ist Nina Blazon ein zauberhaftes Buch gelunges, welches besonders jüngere Altersklassen sicher in seinen Bann zieht. Die Sympathie für die Charaktere ist augenblicklich da, der Plot ein schöner Mix aus Phantastischen und Urban-Elementen. Gekonnt werden Rätsel mit Erzählungen kombiniert und das Ende sorgt für reichlich Spannung.

zurück nach oben