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Buchgestaltung Mir gefällt das englische Cover eindeutig besser. Das deutsche finde ich auch nicht schlecht, aber es ist eben zum eine millionensten Mal ein Mächengesicht, das nicht sonderlich gut zu meiner Vorstellung des Hauptcharakters passt. Das englische Cover passt irgendwie viel besser zu der ganzen Welt in der die Geschichte spielt und sieht mehr nach Spannung Abenteuer aus, als das einfallslose Deutsche. Earth Girl ist ein wunderbarer Titel und ich bin froh, dass dieser nicht übersetzt wurde! Meinung Earth Girl hat mich nicht von den Socken gehauen und ist meiner Ansicht nach auch kein Must-Read, aber es ist ein wirklich fantastisches Debüt mit einem so tollem Weltenentwurf und so vielen guten Ideen, dass ich positiv überrascht wurde. Eine Welt, die soweit in der Zukunft spielt habe ich noch in keinem Roman vorgefunden und die Art und Weise, wie diese aussieht, aufgebaut ist und von der Autorin beschrieben wird gefiel mir sehr gut! Die erdachte Vision einer Zukunft fand ich sogar gut vorstellbar. Die Idee, dass die Menschen durch Portale andere Welten betreten und dort sogar leben ist doch realistisch gewesen. Schließlich beschäftigen sich auch heute schon Wissenschaftler mit solchen Theorien. Der Anfang des Buches war mir persönlich etwas zu zäh. Es folgen viele Erklärungen und obwohl die eigentliche Handlung doch schnell in Schwung kommt, so werden dieser oftmals Dämpfer durch das ständige Info-Dumping versetzt. Für meinen Geschmack waren die Erklärungen, die durchaus gut formuliert und logisch durchdacht waren, etwas zu viel des Guten. Dieses kleine Problem hatte ich übrigens auch mit dem Rest des Buches. Die Handlung war mir an vielen Stellen zu lang gestreckt und man hätte doch einiges kürzen können, wie z.B. Unterrichtsszenen. Wir ihr im Verlauf der Rezension feststelle werdet, fällt es mir ziemlich schwer das Buch zu werten. Ich bin der Meinung dass es ein toller Roman ist, der eben nur nicht ganz MEINEN Geschmack getroffen hat, weshalb ich nicht alles allzu negativ darstellen möchte. Die Autorin schafft es gekonnt die Protagonistin in ein Netz aus Lügen und Spannung zu verstricken und es gab viele Stellen, an denen Jarra ziemlich in Bedrängnis geraten ist. Was ich auch toll fand, war, dass es hier viel um Vorurteile und Klischee ging und das Blicken hinter die Fassade von etwas, von dem man glaubte, es bereits zu kennen. So legt Jarra ihre Einstellung gegenüber ihren Mitschülern im Verlauf des Romans ab und sieht ein, dass sie viele von ihnen falsch eingeschätzt hat. Das Buch hatte sowieso eine tolle Botschaft, die viele Werte vermittelt hat, wie ich finde. Leider sind die Charaktere nicht besonders gut gezeichnet. Besonders die vielen Nebencharaktere konnten mich nicht überzeugen. Ihnen fehlten Tiefgang und auch irgendetwas, dass sie interessant erscheinen ließ. Jarra mochte ich wirklich, aber leider wurde sie mir ab Mitte des Buches ebenfalls sehr unsympathisch. Im Verlauf der Handlung entwickelt sie sich zu jemand, der ein wahrer „Alles-Könner“ ist und für jedes Problem einen Weg findet, schlauer ist als alle anderen und immer hervorsticht durch ihre Bemerkungen oder Entdeckungen. Das fand ich etwas schade, weil Jarra ein starker und kluger Charakter war, aber für war es auch hier wieder etwas zu viel des Guten. Was mir dafür aber gefallen hat, war die Beziehung, die nur eine klitzekleine Romanze ist und daher nicht von der Haupthandlung ablenkt. Zum Ende hin wird einiges sehr vorhersehbar und obwohl ich mich nicht wirklich daran gestört habe, so hat das dem Buch wieder viel an Spannung genommen. Fazit Earth Girl war eben nicht „meins“, bietet aber eine gelungene und gut durchdachte Geschichte, die ab und an etwas langatmig wird, trotzdem aber durch den Weltenentwurf und die vielen innovativen Ideen (vielleicht nicht jeden) überzeugen kann. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und darauf kommt es schließlich an.