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34 Pieces of you ist wirklich eine emotionale Reise, die sich viel mit Problemen (Magersucht, Ritzen, Drogen, Identitätskrise) und Konflikten (Familie, Liebe, Hass) beschäftigt und mich oft sehr melancholisch gestimmt hat. Es ist eben keine leichte Kost und über dem ganzen Roman hängt der Tod von Allie wie ein dunkler Schleier. Aus drei Sichtweisen wird die Geschichte erzählt, wobei wir die Charaktere, deren Leben kennen lernen und nach jeden Kapitel kommt eine „Notiz“, ein Stück aus Allies Leben, auf dem mal Gedanken, dann wieder kryptische Sätze stehen. Mich hat das Buch doch sehr beeindruckt. Die Autorin schafft eine dichte, emotionale Atmosphäre, die schockt, mitreißt und auch nachdenklich stimmt. Im Zentrum steht dabei das Rätsel um Allies Tod, das sich durch die verschiedenen Gedanken und Rückblicke wie ein Puzzle zusammenfügt und erst am Ende ein Ganzes ergibt. Mir hat das Buch vor allem gefallen, weil die Charaktere und ihre jeweiligen Geschichten sehr authentisch waren. Obwohl das Buch viel Tiefgang bietet, sozusagen Blicke in die Abgründe von verletzten Seelen, so hat es auch seine leichten Seiten, die besonders durch die Rückblicke auf Vergangenes. Es ist eine Geschichte, wie aus dem Leben selbst, mit allem was dazu gehört und das hat seinen Reiz. Das Buch fesselt und man möchte unbedingt wissen, warum was, wie und wo geschehen ist und was die einzelnen Personen damit zu tun haben. Hier habe ich genau das bekommen, was ich mir von „Tote Mädchen lügen nicht“ (für mich eher enttäuschend) erwartet hatte. Es wird gezeigt, wie kleine Entscheidungen oder Gesten, das Leben andere bewusst und unbewusst beeinflussen kann und das so etwas nicht immer gut endet. Ab und an, arbeitet der Roman leider mit zu vielen Klischees, wodurch viel vorhersehbar wird und der Mystery-Effekt einfach verpufft. Außerdem waren einige Kapitel unnötig kurz und zum Schluss bleiben viele Themen offen und bei manchen Details, weiß man als Leser leider nicht, was genau denn nun vorgefallen ist. Man muss sich also seinen Teil denken, was nicht ganz so gelungen war. Zusammenfassend: Eine berührende Reise, viel Tiefgang und Gänsehaut Stellen. Zeitweilig Klischee belastet und zu ungenau in Ausführung und Logik.