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Buchgestaltung' Das Buch erinnert an Heaven ' Stadt der Feen, oder? Ja! Das liegt daran, das diese zwei Bücher Teil einer Reihe zu sein scheinen, die sich mit der Stadt London und dem Highgate Friedhof beschäftigen. Genaueres hab ich noch nicht herausgefunden'ich finde es jedenfalls sehr schön! : Meinung' Christoph Marzi hat mich wieder einmal verzaubert. Ich bin eher ein Fan seiner neueren Romane. Gelesen habe ich bisher nur zwei seiner Werke, aber ich habe auch das Gefühl, das mir seine älteren Bücher vielleicht nicht gefallen können. Heaven fand ich ganz gut und Grimm habe ich voll geliebt. Memory ist ab jetzt mein zweit liebstes Marzi Buch (oh, ja, bei so viel Auswahl ;P) Es war einfach zig mal besser als Heaven. Ich will die Werke aber eigentlich auch nicht miteinander vergleichen. Marzis Schreibstil ist einfach eine Kunst. Ich wünschte, ich könnte so toll schreiben. Seine Sätze lassen mich immer dahin gleiten, in ferne Welten, mit so viel Herz und Poesie und jedes Mal, wenn ich seine schönen Formulierungen lese fühle ich mich inspiriert und nachdenklich, denn er schafft es gekonnt märchenhaftes mit einer realistischen Moral und Fragen des Leben zu verbinden! *seufz* So genug gefasselt ;) Memory erzählt die Geschichte von Jude, einem Jungen, der nicht so genau weiß, was er mit seinem Leben anfangen will, einem Jungen mit einer besonderen Gabe und Story, einem Mädchen, dem ihre eigene Geschichte abhanden gekommen ist. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Storys Erinnerungen, denn diese fehlen ihr. Jude weiß nicht, ob sie ein Geist ist, ebenso wenig wie Story. Das Mädchen ist ein Mysterium, das es zu lösen gilt. Schon der Prolog hat mich richtig begeistert. Die wenigen Seiten waren wie der Einklang zu der tollen Geschichte die folgte. Nachdem Jude Story kennen lernt beschäftigt sich der Plot vor allem damit, wie die beiden versuchen Stück für Stück etwas über das Mädchen herauszufinden, dabei Erfolg haben oder auf noch mehr Geheimnisse stoßen. Die ganze Zeit über hält das Buch also seine Spannung, denn schon allein die Frage nach Storys Identität macht das ganze super aufregend. Ist sie ein Geist? Wenn ja, wie ist sie gestorben? Und warum kann sie sich nicht erinnern, wenn Geister das doch normalerweise können? Diese unausgesprochenen Fragen treiben unentwegt zum Lesen an. Zwischen liebevollen, ernsten und witzigen Dialogen, punktet die Handlung durch die gute Mischung aus ruhigen und rasanten Elementen. So erfährt man im einen Kapitel etwas über Judes Leben und im nächsten gibt es eine wilde Verfolgungsjagd, die Spannung erzeugt. Die Abwechslung zwischen Alltag und der Suche nach Antworten ist sehr gelungen, macht das Buch schwungvoll und lässt keine Langeweile aufkommen. Die Idee rund um Storys Hintergrund und die Ereignisse, die zu ihrem jetzigen 'Zustand' führten war ein gelungene Idee, die zum Ende hin mehr und mehr entwirrt wurde und ich kann euch fast garantieren, das ihr so etwas, sicher noch nie gelesen habt. Mir haben die Enthüllungen super gefallen. Jude war auch ein sehr toller Charakter. Mit seinen Eigenarten, seiner Gabe und seinem scharfen Verstand hat er mir direkt zu Beginn der Geschichte gefallen.Story gegenüber hatte ich eher neutrale Gefühle, was eben daran lag, das der Leser nichts über sie erfährt, das sie liebenswert erscheinen lässt. Erst sehr spät, als Jude einiges über sie herausfindet, kann man sich ein ungefähres Bild machen, was mir nicht ausgereicht hat, um sie zu mögen. Man könnte sie fast in das Rasta mysteriös und gut aussehend stecken, so zu all den doofen Vampiren, Engel und whatever.Trotzdem ist sie ein wichtiger Teil der Geschichte und spielt ihre eigene Rolle, für die man sie nicht unbedingt mögen musste. Die Nebenfiguren waren einzigartig und absolut überzeugend. Ein alter Musiker, eine Fuchsdämonin oder ein Straßenkünstler, sie hatten alle ihren eigenen Charme, der die Geschichte besser gemacht hat. Mein einziger (großer) Kritikpunkt am Buch war die Idee bzw die Erklärungen rund um das Thema Geister. Ich fand, dass hier viel Potenzial verschwendet wurde.Geister, die in ihren Gräbern weiter leben, wie zuvor? Geister, die praktisch alles tun und tun können, was normale Menschen auch können? Das war so'normal?Es hat die Geister zu nichts besonderem gemacht, wie ich finde und das war schade! Fazit' Liebevolle, toll geschriebene Geschichte voller Spannung und einer klaren Empfehlung von mir!