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Posted on 20.3.2020

Meinung... Ich finde das Buch ist sehr schwierig zu bewerten. Es lässt mich so zwiegespalten zurück. Teils, weil es mir gefällt und teils, weil es viele Dinge gibt dich mich nerven. Nervige Bücher sind das Schlimmste! Als ich angefangen habe das Buch zu lesen musste ich ganz oft einen Blick auf den Klappentext zurück werfen, weil ich mich ehrlich gesagt gefragt habe: aus welcher Sicht ist dieses Buch denn nun geschrieben? Ethan. Aha. Irgendwie hatte ich da zu Beginn nicht wirklich den Eindruck, dass es jetzt die Geschichte aus Ethans Sicht geben wird. Ich kann nicht so ganz genau erklären woran es lag, aber ich denke es gibt da zwei Gründe für. Erstens, der Schreibstil, der ist schön, gefühlvoll und super zu lesen und zweitens Ethans Emotionen. Letztens habe ich eine Rezension gelesen, in der jemand einen männlichen Hauptcharakter als zu weiblich beschrieb...ja, das passt hier genau hin. Ethan denkt, handelt und fühlt wie ein Mädchen. Ja, tolle Aussage, nicht wahr? Aber es gibt nun einmal so stereotypische Dinge - oder sollte ich besser spezifische Dinge sagen? - die Geschlechter trennen. Der Schreibstil fügt dazu bei. Es gab da häufig Szenen in denen ich glaubte, dass der Blickwinkel gewechselt wird und Lena gerade an der Reihe ist. So viel dazu. Ethan an sich ist in meinen Augen auch sehr gewöhnlich gewesen und ich konnte mich ganz schlecht mit ihm identifizieren - lag nicht daran, das er ein Junge war! Er ist jemand der kein Einzelgänger ist, aber wirklich zu der beliebten Truppe der Schule gehört er auch nicht. Ich hatte das Gefühl das der Junge selber nich so weiß wer er ist und wo er hingehört und diese Unzugehörigkeit war etwas störend. Man hat nicht wirklich mitbekommen: was mach Ethan denn nun aus? Ich meine das geht in vielen Büchern so, aber ich könnte wirklich ganz schwer Adjektive finden, um den Jungen zu beschreiben... Lena war da schon anders. So, wie sie aus Ethans Sicht beschrieben wird bekommt man mehr Einblicke in ihr Leben/Gefühlsleben und kann sie daher besser nachvollziehen und auch mögen. Trotzdem blieben die beiden auf dem immer fortwährenden Level und erst zum Ende hin kann man eine kleine Entwicklung beobachten. Da dies mal wieder der erste Teil einer Triologie ist kann ich mir gut vorstellen, das es ab Teil zwei in die Tiefe geht, Charakterentwicklung etc. Die Grundidee gefiel mir. Lenas Familie und ihre ganzen Eigenheiten hat das Buch wirklich besser werden lassen. Es hat frischen Wind in die bis dahin eintönigen Dialoge und schleppende Handlung gebracht. Das war auch der größte Schwachpunkt des Buches und hat mich extrem gestört. Zwischenzeitlich hatte ich absolut keine Lust mehr weiter zu lesen. Ich habe auch wirklich lange an diesem Buch gelesen, ich glaube jetzt fast zwei Monate. Der Anfang ist zäh und zur Mitte hin wird es noch schlimmer. Die Dinge die geschehen sind zwar unterhaltsam und ein klitzekleines bisschen spannend, aber alles dauert immer so ewig bis es denn endlich passiert, ist so endlos beschrieben. Eine sich wiederholende Sache ist z.B. dieses Gequatsche um Lenas Geheimnis. Ja, wir lieben doch alle Geheimnisse und wir wollen es doch auch spannend serviert bekommen, aber das? Nein, seitenlanges Geplänkel darüber, was es ist, ob man es verraten soll, wie sie sich denn Entscheiden wird... Das Ende des Buches war so...unbeschreiblich, weder gut noch schlecht, eher so ein Mittelding. Es gab da ein paar Punkte die mir die Sache wieder schmackhaft gemacht haben, aber ich will nicht spoilern. Ich denke, das Sixteen Moons so ein Buch ist, das man entweder mag oder nicht, reine Geschmackssache. Es grenzt sich von den typischen Liebesgeschichten doch deutlich ab. Dennoch hat es viele Schwächen, ist aber lesenswert. Ich habe Hoffnungen für das zweite Buch und werde es auch lesen. Fazit... Etwas langatmig, trotz vieler Ereignisse, Spannungsfaktor ist kaum vorhanden, dafür aber eine süße Liebesgeschichte und ein paar nette Ideen, die der Geschichte etwas frischen Wind verleihen, in einem Genre, das sonst immer durch schmachtenden Mädchen als Prota dominiert wird.

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