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Mir hat White Horse nicht gefallen. Adjektive, um das Buch zu beschreiben? Verwirrend, langatmig und brutal. Schon der Einstieg ins Buch hat mich erahnen lassen, dass dieser Roman nichts für mich sein wird. Die Art und Weise, wie die Autorin alles unbeschönigt, kalt und brutal beschreibt hat mir einfach nicht zugesagt. In vielen Büchern sorgt solch eine Schreibstil für Spannung oder dergleichen, aber hier wirkte die ganze Geschichte dadurch Hoffnungslos und ohne Emotionen. Die Charaktere sind schwierig, keine Menschen, mit denen man sich identifizieren oder gar sympathisieren kann. Die Protagonistin erschien mir zuerst als taffe und clevere Heldin, doch nach und nach, habe ich nur noch an ihren Motiven gezweifelt, ihre Handlungen verachtet und ihr Denken ständig hinterfragt. Für mich bilden Charaktere bei Büchern einfach die Basis und daher ist ein Roman schon fast gelaufen, wenn ich nichts an ihnen finden kann :/ Verwirrt hat mich zunächst die Erzählweise. Immer wieder wird abrupt und hastig zwischen „Damals“ und „Jetzt“ hin und her gesprungen, oft in so kurzen Passagen, dass sich mir der Sinn dahinter kaum erschlossen hat. Es wurde versucht zwei Geschichten miteinander zu kombinieren. Die Erzählung aus Vergangenheit und die der Gegenwart hatten für mich nicht funktioniert, denn lückenhafte und Häppchenweise servierte Informationen – damit konnte ich einfach nichts anfangen. Durch den Stil haben sich so viele Fragen in meinem Kopf gesammelt, sodass ich zwischenzeitlich dachte, er müsste explodieren. Eine mysteriöse und thrillermäßige Atmosphäre kam bei mir überhaupt nicht auf. Stattdessen wich die Verwirrung bald Wut über die unzusammenhängenden Ereignisse, die ich einfach nicht verstehen konnte oder auch wollte. Bis zum Schluss blieb so viel offen und selbst nach Beenden des Buches, bin ich mir sicher, ob ich entweder die Komplexität des Romans nicht verstanden habe oder die Handlung wahrhaftig so konfus und kalt war. Der Plot an sich hatte schon einige Stellen, an denen ich dachte, das Buch könnte das Blatt meiner Gunst wenden, aber die Dialoge haben mir den Funken Spannung einfach zerstört. Der Zusammenschluss der beiden Mädchen mit dem Schweizer, ist auch einer dieser Punkte, die ich wohl nie begreifen werde. Der Typ ist einfach ein (und hier schlimmstes Schimpfwort einsetzten, das ihr kennt!) und seine Anwesenheit hat mich echt an den Rand des Wahnsinns getrieben. Zusammenfassend, kann ich leider nur sagen, dass es mir schleierhaft ist, was die 5 Sterne Rezensenten denn so absolut lesenswert an dem „Bestseller“ fanden. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wem, wenn überhaupt, ich das Buch empfehlen könnte.