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Posted on 20.3.2020

Covergestaltung Meinen Geschmack treffen die Farben keinesfalls, aber nach dem Hören des „Buches“ kann ich dennoch verstehen, wieso dieses Motiv ausgewählt wurde. Ich denke, dass die Wahl in dem Buch eine sehr große Rolle spielt und andere Ereignisse oder eben ein Kernpunkt des vielschichtigen Romans kaum in einem einzigen Motiv Platz auf dem Cover gefunden hätten. Dass das Original-Motiv übernommen wurde, finde ich gut. Das Hörbuch Booklet kommt in einer einfachen Hülle daher, die man auseinander klappen kann. Jede CD hat ihre eigene „Hülle“ und durch die Dünne des Booklets kann man das Hörbuch auch super in seiner Tasche unterbringen. Meine Meinung CD 1 - Ein schwerer, langer Anfang und für mich gleich das Ende?! Wenn der Einstieg in ein Buch nicht immer leicht ist, kann das viele Gründe haben, meistens liegt es bei mir daran, dass mir die Geschichte viel zu zäh erscheint und das traf auch auf „Ein plötzlicher Todesfall“ zu. Natürlich. Eine Geschichte brach einen Anfang, aber nachdem der Tod von Barry bekannt gegeben wurde, kamen bei mir die ersten Zweifel auf, ob ich mich wirklich für die Geschichte interessieren würde. Besonders schwer machte es mir die Autorin durch die Vorstellung dutzender Charaktere – wenn ich schätzen müsste, würde ich sagen, es gibt mindestens 25 von ihnen, die öfters eine Erwähnung im Buch finden. Ein ganz schöner Brocken, denn man mir da vorsetzte oder besser, der meine Ohren verstopfte und weiteres Zuhören schwierig gestaltete. Wer ist wer und hat was mit wem zu tun und steht wie im Zusammenhang mit Barry? Eine lange und wirre Frage, die ich gleich 25-fach (oder öfter) zu beantworten versuchte, trotzdem legte sich der Frage-Nebel hartnäckig über meine Gedankengänge. Die Lösung? Einfach weiter hören und weniger denken :P Beschrieben wird viel. Von dem Alltagsleben der Charaktere, bis hin zu deren Umgebung und deren Umfeld. Das hat mir sehr gut gefallen, weil es erste Anhaltspunkte waren, um die Charaktere unterscheiden zu können. Je länger ich hörte, umso vertrauter wurde ich mit den – zugegebenermaßen seltsamen Namen wie (ACHTUNG: Da ich das Hörbuch gehört habe, weiß ich die genaue Schreibweise nicht!) Fats oder Pavkinder. Familie. Freunde. Das Leben selbst. Schnell wurde mir klar, das „Ein plötzlicher Todesfall“ sich sehr Detailreich mit den Beziehungen und Verbindungen der Charaktere untereinander beschäftigte, eine solche Intensivität habe ich bisher noch nie in einem Buch gelesen. Nach etwa der Hälfte der ersten CD begann sich dann endlich der Leben zu lichten und plötzlich war als, als habe jemand einen Schalter umgelegt, der AHA!-Effekt setzte abrupt ein und ich verstand, warum die langen Beschreibungen notwendig waren, um die vielen Fäden zu Barry zu spinnen. Leider konnte das die Tatsache, dass der Roman SEHR LANGATMIG und ZÄH war, nicht wieder gut machen, denn die mühsame Prozedur musste erst einmal hinter sich gebracht werden und das war kaum ein Spaß, wenn ihr mich fragt! Bösen und unschöne Wörter, fast wie am Fließband. Durch andere Rezensionen wusste ich, dass es hier nicht immer „nett“ zu gehen würde, aber die Ungeschontheit, mit der Rowling ihre Charaktere sprechen lässt, war doch gewöhnungsbedürftig und sicher nicht für Kinderohren bestimmt. Radikal und schockierend - das sind viele der jugendlichen Dialoge und mir war das sehr oft einfach viel zu vulgär. Ich bin zwar nicht zimperlich, aber ich finde, die Botschaft wäre auch auf etwas normalerem Wege angekommen! CD 2 – Die goldene Mitte, mit allem was dazu gehört?! Nach ein bis zwei Stunden war die „Mitte“ des Buches unglaublich interessant. Es ging um Konflikte, wie man sie kennt, von denen man gehört oder gesehen hat; Konflikte die genau wie das Leben unfair, brutal und erbarmungslos sind. Streitigkeiten in der Familie, Hass auf die Eltern, Affären, Verlorene Liebe, Selbstfindung, Gewalt, Verlust, Träume und vieles mehr, wobei der Tod von Barry immer das Ereignis ist, worauf man alles zurückführen kann. Denn Barry stand mit allen Charakteren irgendwie in Verbindung und es war eine faszinierende Reise, zu beobachten, wie sehr ein einzelner Mensch, das Leben so vieler beeinflusst hatte und selbst nach seinem Tod noch tat. Die Atmosphäre war erdrückend, die vielen Nebenhandlungen keine leichte Kost und die Themen regten zu Nachdenken an. Außerdem nimmt die Geschichte in diesem Teil auch eine große Wende, als es an die Wahl geht, die eine große Rolle spielt, denn diese ist nach Barrys Tod, wie das zweite Ereignis, dass die Geschehnisse ins Rollen bringt. Zudem wurde immer klarer, welcher Charakter nun eine tragende Rolle spielen wird und welcher nicht, wodurch man der Handlung immer besser folgen konnte. Die Kapitel hier hatten auch sehr viele kleine Höhepunkte, die zum weiter Hören animiert haben, weil man unbedingt wissen wollte, was nun die Konsequenz einer Handlung sein wird. Das Buch war auch ziemlich unvorhersehbar, weil man sich viele der Wendungen so nie hätte träumen lassen – im negativen Sinne :( CD 3 – Das Ende wie eine Explosion, der Weg dahin schleichend grausam?! Zu den letzten Teilen der Geschichte kann ich gar nicht so viele Worte finden, wie ich es gerne getan hätte. Zum Schluss hin überschlagen sich viele Ereignisse, die wirklich zu Tränen rühren und einem das Herz stehen lassen. Vielleicht nicht, weil man alles so gut nachvollziehen kann, aber weil die Autorin hier den Fokus auf eine Geschichte gelegt hat, die in ihrer Authentziehtät nicht zu überbieten war. Im Nachhinein, finde ich, dass die vielen Geschichten hier, vielleicht irgendwo in einer ähnlichen Form schon einmal erzählt wurden, aber trotzdem hat JK Rowling es geschafft die vielen bekannten Probleme gut zu schildern, weil die Charaktere so facettenreich waren. Kurz & Bündig In ihrem ersten Roman für Erwachsene beschönigt JK Rowling nichts. Ihr Schreibstil ist gut, aber auch härter und farbloser als in Harry Potter. Die Geschichte bietet eine interessante Handlung und wenn man es schafft sich durch einen unglaublich hartnäckig langen Anfang zu quälen und Durchhaltevermögen bis zum Schluss beweist, kann man nach dem Hören (oder eben Lesen) doch tief berührt mit vielen Gedanken zurück bleiben. Es gibt verdammt viele Charaktere, für man ebenfalls viel Geduld braucht, damit man die Verbindungen durchschauen kann und leider fehlte meiner Meinung nach von dem versprochenen britischen/schwarzen Humor jede Spur! Gehörtes das Spaß macht?! JA oder NEIN… Mir gefiel die Art und Weise, wie Christian Berkel liest die meiste Zeit wirklich gut. Er hat eine angenehme Stimme, der man sehr gerne zuhört! An vielen Stellen, besonders den emotionalen und schockierenden, blieb mir seine Tonlage aber doch zu eintönig und monoton, oft wirkte er fast selbst gelangweilt :P Verschiedene Personen kann man auch bei Dialogen doch gut heraus hören, trotzdem fehlte mir einfach in der gesamten Lesung so etwas wie seine eigene Note, die er dem Titel hätte verleihen können, so wie es z.B. Rufus Beck bei Harry Potter getan hat. Empfehlung? Jeder Leser, der offen für neues ist und hier nicht nach einem Harry Potter Ersatz sucht, sollte sich das Buch einmal genauer anschauen. Ihr braucht Ausdauer, Geduld und Verständnis für die lange „Einarbeitungszeit“ in die Geschichte und außerdem solltet ihr euch nicht von Schimpfwörtern oder Gewalt abschrecken lassen. Hier ist nichts mit Fantasy, sondern euch erwartete eine geballte Ladung Realität.

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