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Posted on 20.3.2020

Buchgestaltung Ich persönlich finde die deutsche Gestaltung sehr viel schöner. Das Cover ist schlicht und hat Struktur und die Typografie gefällt mir sehr gut! Bei dem englischen Cover finde ich das ganze Konzept etwas zu „plastisch“. Ich finde die Idee zwar nicht schlecht, mal eine Silhouette und kein Gesicht zu zeigen, aber das Motiv ist einfach nicht mein Fall. Meinung Wenn ihr auf der Suche nach einem Buch seid, das euch kurz und gut im Bereich Dystopie unterhält, dann seid hier bei diesem Titel genau richtig. Ich finde nicht, dass Eve & Caleb das Meisterwerk des Jahrhunderts ist, aber das Buch weiß durchaus sehr gut zu fesseln. Was ich absolut erfrischend fand, was dass einer der Charaktere sofort im ersten Kapitel aufdeckt, was hinter der Schule steckt, die Eve besucht. In den meisten Büchern wird dieser Aspekt viel zu lange hinaus gezögert und vereinnahmt den Plot viel zu sehr. Hier ist das aber ganz anders, weil die Geschichte nur sehr kurze Zeit in der Schule spielt und ich das so gar nicht angenommen hatte. Ich war wirklich überrascht, wie schnell Eve sich mit der Realität konfrontiert sieht. Was ich zugegeben äußerst amüsant fand, war Eves anfängliche Naivität. Um es mal ganz umgangssprachlich zu sagen: das Mädchen checkt echt gar nichts. Ihr Charakter wurde von Anfang an, als klug und außergewöhnlich dargestellt, als der Stolz der Schule, aber ich finde wirklich, dass man bis gut zur Mitte kaum etwas davon merkt. Ziemlich hilflos und auch etwas umständlich läuft die Gute doch ab und an in ihr eigenes Unglück. So richtig gestört hat mich das nicht, weil ich doch gut nachvollziehen konnte, warum Eve so ist wie sie ist. Das Konzept, dass sie auf eine reine Mädchenschule gegangen ist und dort sozusagen manipuliert wurde, was ihr ganzes Denken und Benehmen anbelangt, fand ich richtig gut. Es hat zwar ab und an doch etwas gestört, aber Eve ist dort ihr ganzes Leben aufgewachsen und kennt es eben nicht anders, weshalb man jetzt nicht sagen konnte, dass es ihre eigene Schuld war. Was mir sehr gut gefiel war die Beziehung zwischen Eve und Arden. Ihre Freundschaft fand ich interessant gestaltet, weil sie sich zu Beginn echt nicht mögen und Arden sehr egoistisch ist, was ihr Überleben betrifft. Im Verlauf des Buches werden die zwei aber richtige Freunde und helfen einander und halten zusammen. Das war ein wichtiger Bestandteil des Buches. Arden mochte ich allgemein sehr gerne, weil mir ihr Charakter durch ihre Sturheit und scharfe Zunge gefiel. Was die Beziehung zwischen Eve und Caleb betrifft war ich mir die meiste Zeit etwas unschlüssig. Ihr Zusammenkommen war schon Jugendbuch typisch, kam aber ganz ohne Kitsch aus und das konnte wiederum Pluspunkte sammeln. Etwas schade fand ich, dass man nicht sehr viel von dem Weltenbild mitbekommen hat. Ich hätte mir an einigen Stellen etwas mehr Input gewünscht, was z.B. die Regierung oder die übrigen Bewohner betraf. Durch den Aufenthalt bei der „Rebellen-Bande“ lernt man dann aber doch etwas mehr über die Gegebenheiten des Lebens in der Welt des Romans. Ich fand es besonders gelungen, dass hier auch viel auf die Kinder der Gruppe eingegangen wurde, denn normalerweise wird viel mehr Augenmerk auf erwachsene Charaktere gelegt und das war genau wie zu Beginn mal etwas anderes. Die Handlung dreht sich die meiste Zeit um Eves Flucht, das Leben bei Calebs Gruppe und die Ziele des Königs. Was die Spannung im Buch anbelangt, so hätte es für meinen Geschmack ruhig ein paar mehr Höhepunkte geben können. Es gibt nur vereinzelt fesselnde Stellen, weil sich der Rest eher mit den zwischenmenschlichen Beziehungen beschäftigt, was nicht verkehrt war, da es der Story etwas mehr Tiefgang verliehen hat. Langweilig oder langatmig wird das Buch aber an keiner Stelle. Die Autorin legt mit ihrem Schnörkellosem Schreibstil ein gutes Tempo vor. Das Ende des Buches fand ich mit am Besten, weil man dort die Aussicht auf die kommende Handlung der Folgebände gewinnt und ich habe dort viel Potenzial gesehen. Etwas offen bleibt der Roman zum Schluss zwar schon, aber ich denke man kann die Wartezeit auf Band zwei doch ganz gut verkraften ;) Fazit Ein solider Trilogieauftakt, der einem sicher keine Langeweile beschert! Interessante Ansätze versprechen viel Potenzial für weitere Bände. Eve ist als Protagonistin Stellenweise etwas zu naiv und unbeteiligt, aber davon mal angesehen, weiß der Roman gut und vor allem konstant zu unterhalten.

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