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Posted on 20.3.2020

Buchgestaltung Gefällt mir sehr gut :) Ähnelt dem ersten Band, passt aber - besonders der Titel! Meinung Die Verschworenen war ein heiß herbeigesehntes Highlight von mir – die drei magisches H's :P Der erste Band die Verratenen gefiel mir letztes Jahr wahnsinnig und ich konnte das Erscheinen des Mittelteils der Trilogie kaum erwarten. Wie das immer so ist, bei Büchern, die mich maßlos begeistern konnten, sitzt die Latte dementsprechend hoch, wenn das nächste Buch der Autorin kommt. Ich freue mich wirklich sagen zu können, dass die Verschworenen zwar in vielerlei Hinsicht anders ist als der Vorgänger, aber nicht minder spannend oder unterhaltsam. Die Freunde, die in Band eins aus ihrer Heimat fliehen mussten und einige harte Zeiten hinter sich haben, verstecken sich in diesem Teil in einer Art Stadt unter der Stadt in der Nähe der Clans. Weder die Sphären, noch die Clans – bis auf einige, wenige Ausnahmen – wissen, wo sich die „Lieblinge“ befinden und das ist Ria und ihren Freunden auch ganz recht so. Immerhin ist ihr Leben noch immer in Gefahr. Während in der Außenwelt immer mehr Konflikte deutlich werden und das große Ganze des Plots mehr und mehr enthüllt wird, schmieden Ria und die anderen einen Plan, um an mehr Informationen wegen ihrer Situation zu kommen. Natürlich wollen sie noch immer ihren Namen reinwaschen und herausfinden, was damals wirklich geschehen ist und wer hinter ihrer rasanten Flucht aus den Sphären steht. Das Buch beginnt mit einer etwas ruhigeren Phase, in der die Autorin die ganzen Veränderungen schildert, die mit den Charakteren passieren. Dabei liegt in den ersten hundert plus Seiten besonders auf dem Innenleben von Ria und ihren Freunden. Jeder leidet unter den Voraussetzungen ihres Aufenthalts. So wünschen sich Ria und Tomma nichts sehnlicher als mehr Zeit an der Oberfläche zu verbringen, während Aureljo zurück in die Sphären will, um von innen heraus agieren zu können. Der Einstieg bietet wenig Action, aber ich finde die Autorin hat das genau richtig gemacht. Im ersten Teil konnte man kaum den Atem anhalten und hier hat Ursula Poznanski wirklich ein Händchen für tolle Charakterentwicklung bewiesen. Man erfährt sehr viel über die Gedanken und Motive aller Figuren und das hat mir gefallen. Ria war mir immer sehr sympathisch und sie hier mit ihren eigen Gedanken so kämpfen zu sehen, hat sie als Charakter sehr authentisch gemacht. Schön fand ich auch, dass sie hier deutlich mehr Schwäche gezeigt hat als noch zuvor. Ich war nicht immer mit ihren Handlungen einverstanden, aber verstehen konnte ich sie trotzdem irgendwie. Wirklich beeindruckend, wie die Autorin es geschafft hat niemanden zu kurz kommen zu lassen, wo Ria doch die Erzählerin des Buches ist. Die Beziehungen der Charaktere untereinander stehen hier sehr im Fokus, denn durch die Veränderungen in deren Leben, verändern sich auch diese stark. Das merkt man besonders bei Ria und Aureljo. Die beiden entfremden sich immer mehr. Ich fand es schon in die Verratenen klasse, wie die Autorin eine schöne Liebesgeschichte in den Plot geschrieben hat, ohne dem zu viel Bedeutung zuzumessen und hier geht das auch genauso weiter. Ich muss sagen, dass ich nicht immer mochte, wie Ria sich Sandor gegenüber verhält und auch ihr Schweigen hat mich manchmal wirklich gestört, aber weil es eben so viel Wichtiges gab, das gerade vor sich ging, konnte ich das gut verzeihen. Man könnte das Buch gut in zwei Teile gliedern. Der erste findet außerhalb, der Zweite in den Sphären statt. Überraschenderweise mochte ich beide gleich gern. Wo es am Anfang viel um die Figuren geht und nicht die ganze Welt in die Verschworenen, dreht sich der Spieß später nämlich um. Ria bringt so viele Dinge in Erfahrung, die Poznanskis Welt sehr viel greifbarer und komplexer machen als zunächst angenommen. Erstaunlich, wie die Autorin hier noch mal eins oben drauf gelegt hat, waren ihre Ausführungen im ersten Teil der Trilogie doch immer schon logisch und bildlich beschrieben. Beim Lesen hat es sich angefühlt, als würden mehr Handlungsstränge zusammenfließen und auch die vielen, kleinen Geheimnisse waren genau an den richtigen Stellen eingebaut. Eine sehr durchdachter Plot ließ mich das Buch kaum aus den Händen legen. Spannung gibt es auch, wenn auch nicht mehr in Form von körperlichen Auseinandersetzungen. Vielmehr geschieht die Action außerhalb von Rias Reichweite: Bei den Clans. Bröckchenweise werden ihr (und uns) neue Information zugetragen und öfters wird man richtig kirre, weil man nur sehr wenig erfährt. Rias Aufenthalt in den Sphären ist trotzdem unterhaltsam gewesen, denn sie lebt hier verdeckt ein anderes Leben als eine Studentin der Akademie. Dadurch erhält man mehr Einblicke in verschiedene Schichten und wie die Regierung aufgebaut ist. Das Buch hat viele Höhepunkte, wenn auch alle nicht mehr ganz so unvorhersehbar sind, wie sie es noch zuvor waren. Was bei mir ein paar Minuspunkte gekostet hat, war der Gegenspieler. Im Buch gibt es zwar keine schwarz-weiß-Malerei, aber dennoch hat mir hier etwas der Tiefgang gefehlt. Die Motive hinter dem Gegenspieler waren meiner Meinung nach nicht stark genug, um die Konsequenzen dessen Handlung tragen zu können. Fazit Die Verschworenen ist ein genialer Mittelteil, der nicht enttäuscht. Die Autorin schlägt hier eine etwas andere Richtung ein, lässt dabei aber keines ihrer Elemente außer Acht. Es wird emotional, spannend und man bekommt in guten Dialogen und einer abenteuerlichen Entdeckungsreise jede Menge Informationen zugetragen. Einzig und allein die Liebesgeschichte hat mich ab und ab nicht so sehr begeistern können und die Auflösung am Ende hatte noch großes Potenzial. Eine klare Lesesempfehlung gibt es für ALLE, denn die Reihe ist neben Jennifer Benkaus Werken ein tolles Beispiel für eine grandiose Dystopie aus Deutschland :)

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