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Posted on 20.3.2020

Buchgestaltung Die deutschen Titel sind einfach wunderschön und stechen die englischen klar aus. Auch bei VON DEN STERNEN GEKÜSST ist das der Fall. Da die Aufmachung mit den all den Details mir beim ersten Band gefiel und seitdem dieselbe ist, habe ich nichts daran auszusetzen. Die blauen Akzente gefallen mir aber etwas besser als die Vorgänger Farben. Das englische Cover ist auch nicht schlecht, aber es nimmt in meinen Augen nicht wirklich Bezug zur Geschichte. Meinung Amy Plums Art zu Schreiben ist mir während ihrer Trilogie wirklich ans Herz gewachsen. Im ersten Band war ich noch skeptisch, ob die Autorin ihr Potenzial zu nutzen weiß, aber das hat sie im Mittelteil eindeutig bewiesen. Der Abschluss der Reihe war etwas, auf das ich mich lange gefreut habe, aber meiner Meinung nach konnte er die Steigerung in Band zwei nicht wirklich toppen. Es gab ein paar Schwächen, die Plums Stil gleichzeitig aber auch ausmachen, welche für mich VON STERNEN GEKÜSST zu einem etwas wackeligen Abenteuer gemacht haben. Da wäre zum Beispiel der Anfang des Romans. Entgegen aller Befürchtungen, dass Vincent nun bald seinen Tod findet, wandert sein Geist im volanten Zustand durch Paris. Bereits auf den ersten Seiten wird dem Leser ein Dialog zwischen Kate und ihm präsentiert. Ich fand allgemein diese ganzen „inneren“ Dialoge teilweise ziemlich fehl am Platz. Vincent versorgt Kate mit Unmengen an Informationen, welche sie an die anderen Revenants weitergeben kann, ohne, dass jemand sich groß die Mühe machen musste diese selber herauszufinden. Die Autorin hat so einen Teil der Spannung aus ihrer eigenen Geschichte genommen und auf mich wirkte der Beginn manchmal so, als würden den Charakteren alles ganz leicht vor die Füße geschmissen bekommen. Kate mochte ich in diesem Buch aber so gerne wie eh und je. Durch Vincents körperliche Abwesenheit rückten viele der Nebenfiguren in diesem Band etwas mehr in den Fokus und mir hat das Wiedersehen mit ihnen allen sehr gut gefallen. Kates Beziehungen zu einigen, besonderen Figuren, wie Jules oder auch Charlotte wurde noch einmal ein wenig vertieft und ich fand es schön, dass Amy Plum sich solche Mühe gemacht hat, noch einmal zu zeigen: Hier geht es nicht nur um die Liebesgeschichte, sondern auch um die Freundschaft der Figuren untereinander. In meinen Augen beschäftigt sich das Buch aber eine Weile mit zu vielen Dingen, die bereits im Vorgänger ein Thema waren. Die Sache mit den Numa und den Revenants wurde hier wiederholt, ebenso wie das Herumrätseln, was die Motive des Gegenspielers angeht bzw. der Gegenspielerin. Ich muss leider sagen, dass Violette für mich absolut fehl besetzt in der Rolle der Schurkin war. Mir fiel es wahnsinnig schwer ihrem Charakter die ganze böse Masche abzukaufen, weil ich nie den Eindruck hatte, das hinter ihr genug Tiefgang steht, damit ihre Motive auch wirklich glaubwürdig waren. Dass sie in so kurzer Zeit so viele Leute auf ihre Seite ziehen konnte und das System der Numa untergraben, fand ich auch etwas seltsam. Irgendwie hatte VON STERNEN GEKÜSST einfach dieses typische „Romantasy-Problem“ bei dem der Plot nebensächlich wird, wenn die Liebenden erst einmal wieder vereint sind. Von dem Augenblick an, da Kate und Vincent nämlich wieder zueinander finden, gerät der ganze Kampf um Leben und Tod etwas in den Hintergrund. Violette hat zwar einige Auftritte, aber die kamen immer wie aus dem Nichts. Ich finde, da hätte man viel mehr draus machen können. Die Liebesgeschichte war dafür aber wieder einmal sehr schön. Ich gebe zu, dass es einige Kapitel gab, die etwas kitschig waren, aber im Großen und Ganzen konnte ich gut darüber hinweg blicken, weil Kate und Vincent eben ein so tolles Paar abgeben. Es gab viele Stellen der Zweisamkeit für beide, wichtige Dialoge und noch einmal wurde mir klar, wie viel beide durchgemacht haben und wie die Ereignisse besonders Kate verändert haben. Eine wichtige Entscheidung stand für sie sowieso von Anfang an aus, denn wie kann sie für immer mit Vincent zusammen sein, wenn sie nur ein Mensch ist oder eben einen bleiben will? Ab der Hälfte holt die Erzählung dann einiges an Geschwindigkeit auf, sodass man sich wunderbar in jede Menge spannende Wenden fallen lassen konnte. Zwar waren die Entwicklungen (was eines dieser Probleme war, dass ich mit der ganzen Reihe hatte) nicht sonderlich überraschend, aber nichtsdestotrotz konnten sie mich unterhalten und das ist es doch, was letztendlich zählt, oder? Die Sache mit dem Meister war dann allerdings wieder so ein Punkt, bei dem ich mir gewünscht hätte, dass die Autorin mal gegen den Strom der Klischees schwimmt. Leider ist das nicht passiert und ich war etwas enttäuscht deswegen. Ein Pluspunkt war auf jeden Fall, dass man in diesem Abschlussband einmal Einblicke in das Gesamtbild erhält. Die Menschen der Stadt machen einen Teil der Geschichte aus und bilden eine Art dritte Parttei, die berücksichtigt wurde. Das fand ich sehr gelungen, zumal Amy Plum mit ihren Erklärungen die Vergangenheit der Numa, Revenants und Menschen verknüpft hat, um den roten Faden der Reihe zu stärken. Ebenfalls gelungen waren auch die logischen Schlussfolgerungen. Es gab keine Stelle an der man sich stören musste, weil etwas nicht zusammenpasste. Das Ende ist dazu noch sehr rund geschrieben. Man bleibt zufrieden mit den Ausgängen zurück, wenn auch das eigentliche Finale etwas zu dramatisch dargestellt wurde, da mehr Schaden beschrieben als eigentlich verursacht wurde. Fazit Der Abschluss der Von der Nacht verzaubert-Reihe hat mir gut gefallen. Trotz einiger Schwächen fand ich ein paar Lesestunden Unterhaltung zwischen den Seiten. Der tolle Schreibstil, die sympathischen Charaktere und das aufregende Setting ziehen nach wie vor in ihren Bann. Im Gesamtpaket hat mir jedoch etwas gefehlt, darunter ein ordentlicher Bösewicht oder die Abgrenzung diverser Klischees. Alles in allem ist die Reihe aber jedem Fan von romantischen Geschichten zu empfehlen, denn nicht nur die schönen Titel lassen einem bei dieser Trilogie träumen!

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