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Buchgestaltung Ich muss gestehen, dass Cover wirkt auf den ersten Blick ziemlich unheimlich und man kann sich darunter auch einfach nichts vorstellen. Die Autorin hat es aber selber gemalt und davor habe ich immer großen Respekt. Nach dem Lesen weiß man auch, was sie sich dabei gedacht hat und wieso der Titel zum Inhalt passt. Jedenfalls ist die Aufmachung einzigartig und das sammelt bei mir immer Pluspunkte. Meinung Ehrlich gesagt wäre ich wahrscheinlich nie auf das Buch aufmerksam geworden, wenn die Autorin es mir nicht geschickt hätte. Ich finde es immer total schade, wenn solche Neuerscheinungen im großen Gefüge der Verlagswelt untergehen und habe mich umso mehr gefreut, dass Jennifer Jager mir ihr Werk vorgestellt hat, denn sonst wäre mir ein schönes Fantasy Abenteuer entgangen, das mich gut unterhalten hat. High Fantasy ist nie so wirklich mein Ding gewesen und daher fand ich es auch nicht verwunderlich, dass ich ab und an meine Probleme mit dem Roman hatte, was aber nicht an der Qualität der Geschichte lag, sondern meinem eigenen Empfinden. Der Anfang ist nämlich wirklich toll geschrieben. Allgemein hat die junge Autorin eine wundervolle Ausdrucksweise und schreibt sehr detailreich, lebendig und bunt. Von Beginn an, wurde ich so durch wundersame Metaphern und schöne Wortspiele in die Welt hineingezogen, die hier vollkommen der Phantasie der Autorin entsprungen ist. Dabei fällt es einem als Leser wirklich sehr leicht dort klarzukommen, denn die Informationen halten sich in Grenzen und man bekommt genug Zeit, um das Setting und die Charaktere kennenzulernen. Das hat mir sehr gut gefallen. Zu viele Autoren meinen, sie müssen regelrechte Info-Bombem auf ihre Leser abwerfen, aber hier war das nie der Fall. Dadurch entstand viel Neugier, die mich antrieb weiter zu lesen. Die Geschichte ist zudem sehr komplex erzählt. Man weiß eine Weile nicht, was einen erwartet, wandelt dann wieder auf den üblichen Fantasyfaden, aber diese Mischung aus alt und neu hat das ganze Gebilde ziemlich interessant gemacht. Während der Anfang noch etwas ruhiger ist und wir die wichtigsten Figuren näher kennenlernen, geht danach richtig die Post ab. An Spannung und Action mangelt es dem Plot jedenfalls nicht. Teilweise war es etwas schwierig die verschiedenen Handlungsstränge zu unterscheiden, da im Buch manchmal Sprünge vorkommen, aber gleichzeitg wurde die Erzählgeschwindigkeit dadurch nochmal angekurbelt. Man kann der Autorin jedenfalls nicht vorwerfen, sie habe ihre Idee nicht gut durchdacht. Im Verlauf der Geschichte schließen sich viele Wege zusammen. Die Charaktere waren mir ebenfalls sehr sympathisch. Manche mehr als andere, aber im Großen und Ganzen waren die Personen doch entgegen ihres Stereotpys aufgebaut. Zumindest nach der Entwicklung, die jeder von ihnen durchmacht. Sicher gibt es hier wieder den Helden, seine Freunde, Gegenspieler, Verräter, aber was wäre schon eine Fantasygeschichte ohne die Elemente, die wir alle daran schätzen? Die Geschichte ist mittelalterlich angehaucht, weshalb es für die Protagonisten teilweise auch Schwierigkeiten gab, die wir aus anderen Abenteuern kennen. Was jedoch wirklich einfallsreich war: Die Idee der Feuervögel. In vielen Büchern gibt es immer wieder dieselben Wesen, aber hier hat Jennifer Jager etwas eingebracht, dass mich sehr fasziniert hat. Teilweise gab es Parallelen, besonders, was bestimmte Gaben betraf zu anderen gängigen Werken oder Filmen, aber das hat dem Abenteuer wirklich keinen Abbruch getan. Ich mochte das alles jedenfalls sehr. Kommen wir jetzt zu den Punkten, die mir nicht so gefielen. Obwohl das Buch eigentlich ziemlich kurz war und die Schnelligkeit der Ereignisse nicht zu wünschen übrig ließ, so hat mich der Wechsel der Perspektive doch öfter mal gestört. Das lag besonders daran, dass es gerade interessant wurde und schwupps, ging es woanders weiter – nicht mein Fall. Was mir allerdings sehr gefehlt hat war das Innenleben der männlichen Figuren. Es gab wirklich viele innere Dialoge, Gefahren und Reflektionen, aber irgendwie war mir das alles zu einseitig gestaltet. Verschiedene Herausforderungen erfordern eben auch verschiedene Reaktionen. Eigentlich war das alles auch gar nicht so schlimm, aber an einigen Stellen erschienen mir die Gefühle der Figuren doch etwas zu steif. Zudem kamen viele Nebencharaktere, die ich auf den ersten Blick richtig klasse fand, einfach zu kurz. Fazit Ein überzeugendes Debüt, das Spaß beim Lesen macht und mit schönen Ideen für kleine Überraschungen in der Geschichte sorgt. Besonders der Schreibstil ist richtig toll und gefiel mit wahnsinnig gut. In meinen Augen gab es jedoch ein paar Punkte zu bemängeln, aber bei einer Trilogie ist ja immer Potenzial nach oben.