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Buchgestaltung Einfach toll! Ich war schon Fan der Aufmachung vom ersten Band und hier geht es mir nicht anders. Ich mag solche „gezeichneten“ Cover sehr gerne und finde, dass die Hollyhill Bücher mal etwas aus der Reihe tanzen, was das Jugendbuch Genre angeht. Außerdem passen die vielen Details zur Geschichte und der Titel sowieso. Meinung Zurück nach Hollyhill war für mich damals ein echter Überraschungshit und Alexandra Pilz ist mir mit ihrem Debüt bis heute im Gedächtnis geblieben, weil es mich so packen konnte. Dass ich die Fortsetzung lese, war also nur eine Frage der Zeit. Ich habe mich sehr auf Verliebt in Hollyhill gefreut und im März war es bei mir (verdient) Buch des Monats. Ich finde es einfach klasse, dass wir hier mal wieder einer talentierten DEUTSCHEN Autorin begegnen, die sich auf das Geschichten schreiben versteht. Es gibt heutzutage einfach zu viele Übersetzungen und ich bin mir sicher, dass Alexandra Pilz noch eine große Karriere vor sich hat. Ihr Schreibstil war wie bereits bei ihrem Debüt sehr abwechslungsreich, lebendig und fluffig zu lesen. Im Vergleich zu anderen Jugendbüchern hat sie aber eine etwas angenehmere Sprache, die sich auch deutlich von anderen unterscheidet. Viele Autoren denken ja man müsste als Jugendbuch-Autor/in auf Beschreibungen verzichten oder dergleichen, aber hier war das nie der Fall. Allein der Schreibstil zieht einen rasch von der ersten Seite in seinen Bann und vermittelt einfach eine Wohlfühl-Atmosphäre, durch die man rasch in das Geschehen zurückfindet. Die Handlung setzt ziemlich zeitnah an Band eins an und ich dachte erst, ich würde meine Probleme haben, zurück nach Hollyhill zu finden, aber die Autorin hat sehr geschickt ein paar Erinnerungshilfen in den Anfang gestreut. Gefallen hat mir daran vor allem, dass sie es gar nicht nötig hatte Dinge endlos zu wiederholen, sondern sie einfach kurz in Emilys Gedanken eingeflochten hat. Die Geschichte kommt dann auch relativ schnell in Gang. Emily muss sich eine Weile mit ihren Gabe und dem Dorf selbst auseinandersetzten. Ich fand es super, dass die vielen Konflikte aus dem Vorgänger hier noch mal so intensiv reflektiert worden. Es ist ja nun einmal so, dass Emily nicht vorhatte ewig in Hollyhill zu bleiben, dann die Sache mit ihrer Großmutter, dem Einfluss der Leute dort selbst und natürlich Matt. Was ich richtig geliebt habe war einfach die Tatsache, dass die Autorin trotz vieler Komplikationen NIE in das Genre-typische-0815 Drama abgerutscht ist. Alexandra Pilz beschreibt einfach sämtlich Konflikte sehr realistisch, ebenso wie Streits oder Entscheidungen jeglicher Personen, sodass man diese immer gut nachvollziehen kann. In diesem Roman haben die Charaktere Ecken und Kanten und Emily selbst ist oft sehr stur und vielleicht auch ein wenig unsicher, aber es trafen einfach nie die Dinge ein, die man so aus anderen Büchern kennt. Hier kommen nämlich auch zwei neue Charaktere dazu und das erste was ich dachte war: Bitte, kein Liebesdreieck. Das dachte sich die Autorin dann wohl auch. Obwohl eine eine Menge Spannungen und Chemie zwischen diversen Figuren gab, so ist die Autorin nie über die Grenze hinausgegangen. Hier gibt es kein wir-können-nicht-zusammen-sein-bla-bla oder aber-ich-stehe-auf-zwei-sexy-Kerle, hier war das alles einfach so normal und beständig und dafür will ich einfach laut DANKE schreien! :) Emily ist mir in diesem Band besonders ans Herz gewachsen. Sie und die anderen Bewohner von Hollyhill sind facettenreiche, liebenswerte Menschen, denen man auch im echten Leben begegnen könnte und das fand ich unheimlich gut gemacht. Ich fand Emilys zweites Abenteuer fast genau so gut wie ihr erstes. Die Liebesgeschichte ist auch einfach zuckersüß und ich konnte manchmal nicht anders als mitzuseufzen. Vom Plot her geht das Buch allerdings in eine andere Richtung als erwartet. Es geht zwar immer noch um das Zeitreisen, aber dieses Mal reist das Dorf in eine andere Epoche und der Roman basiert dann hauptsächlich auf der Anwesenheit der Leute dort und einer kleinen Mission ein Geheimnis aufzudecken, dass in Verbindung mit einem Anwesen steht. Ich bin Fan solch historisch angehauchter Geschichten und fand auch, dass Alexandra Pilz ihre Recherche sehr gut betrieben hat, aber der Szenenwechsel gefiel mir auf Dauer nicht so gut wie erwartet. Zwar hält die andere Zeit jede Menge Überraschungen bereit, aber manchmal habe ich mich ernsthaft gefragt, was die Charaktere dort denn machen. Sicher, sie haben keine Wahl, weil sie ja in der Zeit feststeckten, aber dass sich dann alle so stark auf diese eine Aufgabe verbohrt haben, fand ich nicht immer ganz so spannend. Cool hingegen waren die neuen Informationen zu den Begabungen und dem Zeitreisedorf selbst. Was ich der Autorin auch sehr hoch anrechne war der Tiefgang der Geschichte. Die Ganze Sache zwischen Emily und Matt bzw. der Vergangenheit ihrer Eltern hat mich berührt und mitleiden lassen. Außerdem war das wieder so eine Sache, die sehr unvorhersehbar war und interessant eingefädelt. Das in diesem Buch jeder ein Päckchen mit sich herum trägt, machte alles nur umso unterhaltsamer. Das Buch hat wieder fesselnde Höhepunkte und besonders der Epilog hat Lust auf den nächsten Band gemacht. Toll ist auch, dass die Geschichten immer sehr abgeschlossenen enden und man daher die Wartezeit einigermaßen überleben kann. Fazit Mit Verliebt in Hollyhill hat Alexandra Pilz einen starken Nachfolger geschrieben, der mir fast so gut gefiel wie ihr Debüt. Mit frischen Ideen, humorvollen und liebenswerten Charakteren und der richtigen Portion an Spannung konnte mich das Buch von sich überzeugen. Ein paar kleine Kritikpunkte hatte ich dennoch, weil mir die geschichtliche Epoche nicht immer so gut gefiel wie ich es gewollt hatte. Ein bisschen mehr Abwechslung im Setting wäre mein Wunsch gewesen. Ansonsten finde ich, dass die Reihe ein echtes Muss für jeden Jugendbuch Fan ist :)