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Buchgestaltung Ich finde die Aufmachung einfach wunderschön! Die vielen Details auf dem Cover, wie der Untergrund auf dem beide Personen stehen, die Bäume, der Himmel...das passt einfach sehr gut zusammen! Ich mag es einfach, wenn Buchcover auch wirklich Inhalt und Atmosphäre der Geschichten widerspiegeln und das ist hier mehr als gelungen! Zwischen Ewig und Jetzt ist auch so ein poetischer Titel! Den hat die Autorin wirklich sehr gut gewählt. Meinung Zwischen Ewig und Jetzt ist ein Roman, der mich sofort angesprochen hat, aber trotzdem habe ich lange gezögert, ihn zu lesen. Woran das lag? Das ganze Thema Geister ist genau wie Vampire etwas ausgeschöpft im Jugendbuch Genre. Gerade nach einigen Enttäuschungen, hatte ich nicht allzu viel erwartet, ABER der Roman von Autorin Marie Lucas überzeugt durch eine vielschichtige und gut erzählte Geschichte, die (Geister mal außen vor gelassen) in einem sehr spannenden Gewand daher kommt und besonders durch zwischenmenschliche Beziehungen berührt! Zugegeben, der Einstieg in das Buch fiel mir nicht so leicht. Die Autorin hat einen Schreibstil, der im Vergleich zu anderen Autorinnen des Genre nicht ganz so flüssig und fluffig daher kommt, aber ich habe schnell gemerkt, das dieser Fakt sehr gut zur Geschichte passt, die alles andere als eine typische Lovestory ist, bei der man sich um Banalitäten streitet und es immer witzig hergeht. Es gibt die Dinge, die das Buch meiner Meinung nach besonders lesenswert machen und wodurch sich der Roman von anderen seines Genres abgrenzt. ERSTENS: Der bunte Mix. Ich war sehr überrascht, über die vielen Elemente, die sich in der Geschichte verstecken. Es gibt da zum einen den Mysteryfaktor, der das Buch, einem Thriller gleich, durch viele Geheimnisse und Wirrungen sehr fesselnd gestaltet. Rasch stellt die Autorin klar, das hier hinter jeder Figur mehr Fehler, Rätsel und Eigenschaften stecken, als man auf den ersten Blick denken mag. Dabei war die Charakter Konstellation sehr interessant. Es gibt kein typisches Liebesdreieck und die Gefahren gehen nicht von den Geistern aus, sondern von Personen aus Julias Umfeld. Die Autorin hat hier unzählige Konflikte gut ausgearbeitet, die das Buch sehr abwechslungsreich gemacht haben. Julia muss sich mit ihrer Familie auseinander setzten. Da gäbe es den verstorbenen Großvater, ein Testament, das über ihre Zukunft entscheidet, ihre Gefühle ihrem Freund und Niki gegenüber und die Steine, die ein gewisser Verwandert ihr in den Weg legt. Atmosphärisch ist das Buch eher düsterer angehaucht und permanent schwirren einem Fragen im Kopf herum, weil man wissen möchte: wie soll Julia das nur hinbekommen? Neben den spannenden Elementen, die das Buch sehr authentisch machen, weil es eben nicht nur die Geister sind, die Probleme verursachen, gibt es noch das Thema Familie und das Vertrauen, das man in diese setzt oder eben nicht, sowie die Liebesgeschichte und was der Verlust eines wertvollen Menschen alles in Bewegung setzten kann. Die Autorin hat hier gelungen Übergänge von ernsten, traurigen und charmanten Situationen geknüpft, die mich sehr gut unterhalten haben! ZWEITENS: Die Charaktere. Ich möchte nicht sagen, das mich der Ausgang des Buches überrascht hat oder das Julia nicht hin und wieder einem Klischee entsprach, was ich aber beeindruckt schreiben kann ist, das die Autorin es ganz wunderbar geschafft hat, Julias verschiedene Seiten zu zeigen. Ich fand es immer wieder erstaunlich, wie sehr die Anwesenheit oder allgemein der Einfluss anderer Personen, die eigene Persönlichkeit beeinflussen können. Julia war nicht immer ein starker Charakter, aber ihre Gedanken immer nachvollziehbar und verständlich erklärt. Das sie Niki interessant findet und sich das vor ihren Freunden nicht eingestehen will, fand ich auch sehr amüsant, weil das in Jugendbüchern normalerweise ganz anders abläuft. Die Dialoge zwischen den beiden waren auch sehr seltsam und dadurch eben einzigartig. Es war wirklich schön mitzuverfolgen, wie die beiden sich näher gekommen sind, weil sie Vorurteile überwinden konnten. Niki (auch, wenn ich seinen Namen echt doof fand :P) war mir am aller sympathischsten. Dadurch, das er Geister sehen kann, ist er der tragende Charakter, der all das Mysteriöse und Mysthische mit in die Geschichte bringt und das macht er mit solch einer Verständlichkeit, das ich nicht anders konnte, als ihn gern zu haben. Ich fand es auch ausgesprochen gut, das die Autorin ihn seine Hintergrundgeschichte mit denen von Julia und Felix hat zusammen laufen lassen. Felix ist hier der Dritte im Bunde und Julias Freund. Natürlich warten Drama und Eifersüchteleien nicht lange auf sich, aber...am Ende regeln die drei das alles so erwachsen – das war einfach toll! DRITTENS: Substanz. Ich weiß, das mag merkwürdig klingen, aber die Geschichte hat einfach so viel davon! Ich hatte etwas ganz anderes erwartet, aber hinter jeder Ecke lag irgendeine Andeutung versteckt, was die gesamte Geschichte betraf! Es gibt einfach zu viele Geschichten, die sich zu wenig mit so vielen wichtigen Dingen gleichzeitig beschäftigen! Marie Lucas ist es einfach gelungen allem ihre eigene Note aufzudrücken. Sie konnte mich immer wieder überraschen, hat Klischees sehr oft über Bord geworden und eine Liebesgeschichte in einen Plot eingebaut und nicht umgekehrt. Dazu kommt, das besonders das Ende sehr spannend gemacht wurde. Ich habe eigentlich nicht viel an der Geschichte auszusetzen ;) Allerdings gab es doch ein paar Kleinigkeiten, die mir nicht gefallen haben. Da wäre zum einen der Anfang des Buches – der erste Blick sozusagen – der einigen Klischees entspricht. Am Ende hat mich gestört, das zu wenig auf die ganzen paranormalen Elemente eingegangen wurde. Da hätte ich mir etwas mehr Informationen gewünscht. Fazit Ein Roman, der durch eine gelungene Umsetzung leicht überzeugt. In Zwischen Ewig und Jetzt, wird es romantisch, gruselig, spannend und traurig. Mir hat das Buch durch den Tiefgang sehr gut gefallen. Durchgehend bleibt es abwechslungsreich und das Ende bietet ein rasantes und zufriedenstellendes Finale!