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Posted on 20.3.2020

Buchgestaltung Mir gefallen beide Cover gleich gut, genauso wie beide Titel. Mein Sommer nebenan oder auch My Life next Door drücken genau Samanthas Erlebnisse bei den Garretts aus. Die Motive der Cover stellen zwar keine Szene aus dem Buch dar, die exakt so vorkommt, aber trotzdem finde ich die Stimmung, die sie hervorrufen genial! Meinung Ich lese wirklich gerne Contemporary Bücher, nur habe ich oft das Gefühl zu hohe Erwartungen an solche Bücher zu haben, die deshalb schnell enttäuscht werden. Mir sind die Romane zu oberflächlich, zu schnelllebig, die Charaktere nicht sympathisch genug oder die Dialoge nicht witzig. Bisher hat es kaum ein Contemporary Buch wirklich geschafft mich von der ersten, bis zu letzten Seite zu packen. Mit „Mein Sommer nebenan“ habe ich aber das große Lose gezogen, denn einmal versunken in der Geschichte rund um Samantha und die Familie Garrett, konnte ich nicht mehr aufhören: zu lachen, zu weinen und mitzufühlen, bis auch in meinem Herzen eine Sommersonne am Horizont stand. Zwei Welten, die aufeinander treffen, beschreibt es am allerbesten. Während Sams Mutter eine ordentliche, kleinkarierte Frau mit einem Putzfimmel ist und bei ihr alles perfekt aussehen und auch sein soll, sind die Garetts das genaue Gegenteil: chaotisch ohne Ende! Ich mochte Sams Charakter von Anfang an sehr gerne, auch, wenn sie in den ersten Kapiteln noch etwas zurückhaltender und schüchterner ist. Die Autorin hat es ganz wunderbar geschafft, darzustellen, wie sehr man sich nach etwas sehnt, das man glaubt nie haben zu können. Sams Mutter kümmert sich nicht wirklich um sie und ihre große Schwester glänzt durch Abwesenheit, weil diese ihr eigenes Leben führt. Eins Abends ändert sich das aber, nachdem Jase Garrett einfach über den Zaun klettert und sich zu Sam aufs Dach setzt. Kurz darauf werden beide Freunde und Sam nimmt an dem Leben teil, das sie vorher nur beobachtet hat. Die Familie Garrett ist ein Haufen unterschiedlicher und vielschichtiger Charaktere, bei denen selbst die noch so kleinsten irgendwie Eindruck schinden. Die Darstellung der Garretts war einfach so unglaublich sympathisch, das ich sie alle vom Fleck weg in mein Herz geschlossen habe. Authentisch ist auch so ein Wort, das mir bei diesem Buch oft in den Sinn gekommen ist. In dieser Großfamilie geht es drunter und drüber. Es wird geschrienen und gestritten und geweint und gelacht und die Achterbahn der Gefühle nahm einfach nie ein Ende. Das war pure gute Laune, die mir da beim Lesen direkt ins Blut übergegangen ist! :P Was ich besonders toll fand, war auch, das es hier einfach unendlich viele kleine Konflikte des Alltagslebens gab. Familie und Liebe und Freundschaft fand an jeder Ecke Platz, hat für Probleme und besonders rührselige oder humorvolle Szenen gesorgt. Manchmal fühlte ich mich an den Film „Im Dutzend billiger“ erinnert, denn die Autorin schreibt in ihrem Romane über eine Parade an Ereignissen, die den Zusammenhalt der Familie stärken. Das Sam und Jase sich ineinander verlieben ist dank des Klappentextes ja auch kein Geheimnis mehr, dennoch fand ich diese Prozedur sehr unterhaltsam! Jase ist einfach Zucker, das muss mal gesagt sein! ;) Er ist ein Mensch mit dem Herzen am rechten Fleck, dazu noch liebenswert und zielstrebig und sehr loyal. Kein Wunder, das Sam ihm nicht lange widerstehen konnte. Zusammen waren die beiden einfach nur süß! Ein richtiges Bilderbuchpärchen, das herrlich gut zusammen passt und sich gegenseitig ergänzt. Ich hatte auch nicht erwartet, dass beide so schnell zusammen kommen, aber ich glaube, das war es sogar, was das Buch noch besser gemacht hat. In vielen Büchern gibt es gar nicht die vielen Einblicke in solch eine Beziehung und da die beiden so ziemlich alles zum ersten Mal zusammen erleben, war das oft peinlich und seltsam und so, so, so entertainend! :) Was ich ebenfalls sehr an dem Buch geliebt habe war, das die Autorin sich hier gaaaaaanz viel Mühe gemacht hat, auch das ganze Drumherum mit in die Geschichte einzubeziehen. Z.B. das Leben von Sams Mutter oder Sams beste Freundin kamen nie zu kurz. Hier gab es zu jedem Charakter eine Nebenhandlung, die den Roman im Gesamtbild abgerundet hat! Es gibt Höhepunkte und Tiefpunkte im Buch, so wie das Leben nun einmal spielt. Auf keinen der 500 Seiten ist mir jemals langweilig geworden, weil ich einfach nie wusste, was denn nun als nächstes passiert. Zum Ende hin, häufen sich dann die kleinen Schocker und ich war wirklich überrascht über viele der Entwicklungen hier. Ich mag auch einfach furchtbar gerne Geschichten, die nicht in einem rosarotem Happy End enden, auch, wenn mir hier das Ende Stellenweise zu offen war, was einige Fragen betraf. Trotzdem war ich gefesselt bis zum Schluss und auch zu Tränen gerührt, weil es manchmal eben nur eines Ereignisses bedarf, um das Leben vieler Menschen zu verändern. Es gab auch ziemlich viele moralische Aspekte, die sich mit der Loyalität zur Familie, der Macht der Wahrheit, Lügen, Verlust und der Zukunft beschäftigt haben und „Mein Sommer nebenan“ dadurch tiefgründiger gemacht haben, als so manche Sommerlektüre es wahrscheinlich ist. Auch die Entscheidungen die jeder Charakter zum Ende hin trifft, als die Konflikte außer Kontrolle laufen, fand ich sehr gut inszeniert! Unrealistisches Drama hatte dieses Buch einfach nicht nötig und ich bin froh, das die Autorin uns jegliche Klischees einfach erspart hat! Den einzigen Minuspunkt, den das Buch von mir einheimst ist, das einige Handlungsstränge, die noch großes Potenzial gehabt hätten, fallen gelassen worden sind. Zusammenfassend hat mich das schon gestört, es macht die Geschichte aber keinesfalls schlechter. Fazit Ein toller Roman über die erste große Liebe, Familie und Freundschaft, der mal witzig, mal traurig ist, tausend Konflikte bietet, die Langeweile nicht aufkommen lässt. Diese Geschichte wird euch Sonne ins Herz und ein Lächeln ins Gesicht zaubern! :)

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