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Posted on 20.3.2020

Buchgestaltung Ich muss leider gestehen, das mich Cover, sowie Titel nie wirklich angesprochen haben. Irgendwie wirkte beides auf mich immer sehr durchschnittlich, aber nachdem Lesen kann ich sehr gut verstehen, wieso die Gestaltung so ausgefallen ist – sie passt einfach perfekt. Das Abbild von Addie, die sich praktisch spiegelt, symbolisiert die zwei verschiedenen Zukünfte, in die sie blickt und der Titel ist einfach mega genial gewählt! Mit Privot Point ist nämlich der Punkt in der Geschichte gemeint, an dem sich alle Ereignisse zuspitzen, überschneiden, zusammenkommen...also DER Ereignishöhepunkt des Romans! Meinung Puh! Nach diesem Ende hing ich ganz schön in den Seilen muss ich sagen. Eigentlich waren meine Erwartungen an das Buch nicht besonders hoch, da es vorab schon einiges an Kritik gab, aber ich war wirklich von der ersten Seite an gefesselt von der wunderbaren Idee hinter allem! Addie gehört zu den wenigen Menschen mit einer paranormalen Gabe, während alle ohne eine solche Fähigkeit einfach nur „Norm“ genannt werden. Sie wächst in einem Umfeld auf, in dem auch alle ihre Freunde „anders“ sind und besucht sogar eine Schule, an der sie lernt, wie die Norms zu leben und sich denen anzupassen, die eben „normal“ sind. Ihre beste Freundin kann so z.B. Erinnerungen beeinflussen und löschen. Addie selber ist ein „Searcher“ - eine sehr seltene Gabe, denn diese erlaubt es ihr in der Zukunft nach Ereignisketten zu suchen. Ziemlich praktisch, wenn wichtige Entscheidungen vor der Tür stehen. Die Geschichte gerät erst richtig ins Rollen, als Addies Eltern ihr verkünden, das diese sich scheiden lassen und Addie sich aussuchen soll, bei wem sie bleiben will. Ihre Mutter würde bedeuten im Compound bei ihrem alten Leben zu bleiben und ihr Vater wäre das genaue Gegenteile, denn dieser will sich mehr unter die Norms mischen, was für Addie heißen würde: keine Gabe mehr, neue Welt. Der Roman ist so so geschrieben, das Addie jeweils ein Kapitel in eine der beiden „Zukünfte“ eintauchte und so erlebt man als Leser im Prinzip zwei Geschichten, die parallel laufen und sich zum Ende hin sehr unvorhergesehen miteinander überschneiden. So verliert mal selber oft das Gefühl dafür, was wahr ist und was nicht und fragt sich oft mit Addie, ob man immer noch in einer „Suche“ steckt oder das alles wirklich passiert. Dabei hat mich dieses Konzept einfach maßlos begeistern können, denn es sorgt mit viel frischem Wund für jede Menge Spannung. Ein Mädchen, das sich zweimal verliebt, zweimal ein Leben lebt und jedes Mal geschehen so viele Dinge in einer der Storys, das ich mich dauerhaft gefragt habe, wie die Autorin das am Ende nur hin biegen will! Das Schlimme bzw. Geniale daran ist einfach, das man zu Beginn beide Alternativen einfach super findet. Ich mochte Addie als Hauptcharakter sehr, sehr gerne. Eine kluge Heldin, die schlagfertig und lustig durchs Leben geht und sich nicht so schnell um den Finger wickeln lässt – das sorgte für so viel Sympathie bei mir. Gelungen waren auch bei Love-Interest. Wo Duke der typische High School Schwarm ist, hinter dem alles andere als Klischees stecken, war Trevor der süße Kerl, den man gerne zum besten Freund hätte oder eben auch mehr will :P Ich fand es super amüsant zu lesen, wie unterschiedlich die Zukunft aufgrund kleiner Details verlaufen kann. So findet Addie Duke in der einen Version super, in der anderen verabscheut sie ihn. Der Autorin ist es authentisch gelungen, zu beschreiben, wie facettenreich das Leben verlaufen kann, wenn man es lässt und was sich alles ändert kann, wenn man nur einen klitzekleinen Fehler begeht. Das war beeindruckend! :) Der Plot hat in beiden Versionen mehrere gemeinsame Schnittpunkte, hinter die man aber erst nach und nach beim Lesen kommt, was ich super fand, da man so sehr oft einen Überraschungseffekt auf seiner Seite hatte. Besonders, als sich zum Ende hin die Lage zuspitzt, ist mir an zwei Stellen echt das Herz stehen geblieben. Es war auch so verdammt traurig, wie Addie auf dem Spannungshöhepunkt diese grausamen Entscheidungen treffen muss! Es geht nämlich und Liebe ODER Freundschaft, um Leben ODER den Tod und sie kann einfach nicht beides haben :/ Ich war richtig im Zwiespalt gefangen, weil ich so sehr ein Happy End wollte, was man einfach aufgrund der Realität nicht bekommen konnte. Ich fand außerdem, das die Autorin ihre Schlussfolgerungen sehr logisch geschildert hat. Was für mich aber das wichtigste war: es gab so viel Herz im Roman. Auf jeder Seite, konnte ich förmlich spüren, wie viel der Autorin das Ganze bedeutet. Die Nebencharaktere sind lebendig und starke Persönlichkeiten (insbesondere Addies beste Freundin!) und es gab einfach so viele tiefgründige, poetische Dialoge, das ich ganz oft mit seufzen musste. Dazu kommt, das der Roman auch noch einiges an Humor zu bieten hat. Es gab verdammt viele Stellen, an denen ich mich weg geschmissen habe, vor lauter Lachen - übrigens alles Addies verdienst! Fazit Ein klasse Debüt Roman, der eine faszinierende Idee mit viel Spannung und Humor verknüpft, die in der Ausführung schlüssig ist und mehrmals überrascht, ohne das man das eigentlich möchte! Ich werde jetzt eine ganze Weil am Rädchen drehen müssen, bis Band zwei erscheint :/ Unfaire Welt! :D

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