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patricianossol

Posted on 20.3.2020

Ist es möglich, eine Waffe zu entwickeln, die feindliche Soldaten in sexuellen Ekstase versetzt und sie damit kampfunfähig macht? In ihrem Thriller „Operation Gay Bomb“, der beim Hybridverlag erschienen ist, beschäftigt sich Buchautorin Symone Hengy mit diesem Thema. Nach einem kurzen einführenden Vorwort befinde ich in einem militärischem Sperrgebiet und erfahre von Leichen, deren Körper sich in kurzer Zeit auflösen. Dort treffe ich lesend auf Michael Groth, der meint, seine angeblich tote Tochter wiedererkannt zu haben. Er bittet den Privatermittler Alexander Buschbeck um Unterstützung. Ein verzwickter Fall, in welchen auch Hauptkommissarin Marlies Bender hineingezogen wird. Außerdem spielt auch ein Bund ehemaliger Ostblock-Agenten eine tragende Rolle. Die Ereignisse überschlagen sich und offenbaren einen Komplott ungeahnten Ausmaßes. Trotz der flüssigen Schreibstils und der originellen Buchidee finde ich nur schwer in die Story. Ich mag fiktive Geschichten, aber diese hier ist mir zu abstrus. Immer wieder taucht Kommissar Zufall auf und mischt die Karten neu. Dabei schien mir die Vorstellung über den Einsatz einer Gay Bomb durchaus realistisch und denkbar. Das ganze Drumherum wirkt auf mich gestelzt. Ich hätte mir hier die eine oder andere nähere Erklärung gewünscht. Stellenweise liest sich die „Operation Gay Bomb“ spannend aber richtig gepackt hat mich die Geschichte leider bis zum Ende nicht. Mit Alexander Buschbeck und Marlies Bender sympathisiere ich. Ihre Charakterdarstellungen sind glaubhaft. Es ist gut vorstellbar, dass die beiden in den nächsten Fällen zu einem interessanten Ermittlerduo zusammenwachsen. Die Inszenierung des Agentenbundes hingegen finde ich haarsträubend. Ein Handlungsstrang, der mich zunehmend ermüdet. Vielleicht liegt es daran, dass ich in der DDR aufgewachsen bin und mittlerweile die Schauergeschichten über die Stasi & Co. nicht mehr lesen. Wer fiktive Thriller mag, die auch gern etwas weit hergeholt sein dürfen, wird sich hier bestimmt gut unterhalten. Interessante Hintergründe, die zum Nachdenken anregen.

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