eulenmatz
Das Buch verlangt einem einiges ab. Für mich war es vor allem der Schreibstil, der sehr anspruchsvoll ist. Ich habe nie mehr als 50 Seiten am Stück gelesen und das ist auch genau richtig so gewesen, denn das Buch ist mit gut 250 Seiten nur recht kurz und trotzdem recht schnell zu Ende. Ich empfehle wirklich sich hier auch Zeit zu lassen und die wohlformulierten Sätze von Leona Stahlmann auch zu genießen und zu würdigen. Ich habe bisher nichts vergleichbares gelesen. In dem Buch geht es um Mina, die ihre Sexulität entdeckt, die allerdings von der Norm abweicht. Diese kann sie zum Glück mit Vetko ausleben/ entdecken. Zum Glück deswegen, weil sie in einem kleinen Dorf im Schwarzwald wohnen. Die expliziten Szenen sind sehr ästhetisch und mit wenigen Worten beschrieben, aber dennoch sehr kraftvoll und aussagekräftig. Für mich war ein Mix aus Faszination und Unbehagen. Jeder Leser wird das anders empfinden. Dennoch stand für mich nicht dieser Aspekt im Mittelpunkt, sondern Minas Umgang damit, der manchmal einem Kampf glich, weil sie sich niemanden anvertrauen konnte. Wir erleben wie Mina damit erwachsen wird. Es gefiel mir ausgesprochen gut, dass es hier auch nicht als Phase abgetan wird wegen schlechter Kindheit etc. Alles in allem ein ganz besonderes Buch. Vielleicht nicht für jeden etwas, aber für alle, die beim Lesen die Komfortzone verlassen wollen. Freue mich auf weitere Bücher!