daffodil
Ben, 13, hat die Apothekerstochter erschlagen! Klar, schlechte Kindheit: Vater verprügelt ihn häufig auf dem Dachboden, dem Bösland, Mutter deckt ihn, schützt ihn nicht, im Gegenteil: sie wünscht, er wäre nie geboren. Freunde hat er nicht, nur Felix Kux, der Arztsohn, steht ihm bei, besonders nach dem Selbstmord des Vaters. „Mörderjunge!“, rufen sie ihm nach. Fünf Jahre psychiatrische Klinik, Medikamente, zwei Jahre betreutes Wohnen folgen. Nie kommt Besuch. Anschließend zwanzig Jahre ohne Vorkommnisse, Arbeit in einem Fotolabor, welches er übernimmt. Bis ihm ein Foto unterkommt, auf dem er Felix Kux erkennt. Eine fürsorgliche Therapeutin versucht, mit ihm die Vergangenheit aufzuarbeiten, hilft ihm, sich zu erinnern. Deshalb fährt er in sein Heimatdorf, auch ins Bösland, findet Ungeheuerliches und besucht Kux. Der erweist sich als niederträchtig, heimtückisch und skrupellos. Eine Kette irrsinniger Ereignisse kommt in Gang. Bernhard Aichner hat einen packenden Thriller geschrieben. Wie viel Leid kann man ertragen, wie viel Ungerechtigkeit? Man versteht Bens Gefühle gut, besonders seine Hilflosigkeit, aber auch Hoffnung. Und stürzt mit ihm ihm in Abgründe, kann seine Verzweiflung nachvollziehen. Unerwartete Wendungen geben dem Buch Würze, es ist schwer, nicht immer weiter- und weiterzulesen. Spannend bis zum Schluss.