Profilbild von Orhun

Orhun

Posted on 19.3.2020

Schon einmal ein Roman von Jack Ketchum gelesen? Das hier ist der 2. Roman von ihm. Zusammen in einem „buddyread“ habe ich „Jagdtrip“ von Ketchum gelesen. Wie ich das Buch so fand, wie sonst noch mein Eindruck und mein Fazit ist, erfährt ihr in dieser ausführlichen Rezension. Ich möchte auf nur einen halbwegs positiven Punkt hinweisen, nämlich den Schreibstil. Der Roman ist halbwegs gutgeschrieben und ist auch durchgehend in einer relativ leichten, flüssigen Sprache wiedergegeben. Daher lässt es sich durchaus relativ „angenehm“ lesen. Das war es auch schon. WAS HABE ICH HIER GELESEN? Jetzt einmal im Ernst, lieber Jack Ketchum. Ich verstehe deine Geschichte nicht, erkenne keinerlei ausschlaggebende Zusammenhänge ich kann gegenüber deinen Charakteren keineswegs Empathie Empfinden. Sie haben keinerlei Sympathie und zeugen kein Anzeichen an Authentizität. Sie sind x beliebig mit jedem anderen Charakter ersetz- bzw. austauschbar. Die Handlung wird in mehreren Zeitabschnitten erzählt. Viele Rückblenden und erschütternde Ereignisse treffen den Protagonisten. Doch auch hier kommt keine Emotion wirklich zum Vorschein, weswegen die gesamte Story durchweg langweilig und farblos geblieben ist. Der Leser baut keinerlei Verbindung zu den Charakteren auf, hat keinerlei Möglichkeiten, authentisch in die Geschichte einzutauchen, keine spannenden Momente in dem man mitfiebert. Es gibt Momente zwischen diverse Charaktere, die mir beim Lesen, wie die Szenen, aus billig produzieren Filmen vorkamen. Völlig wie ein „Trash-Buch“. In der Mitte und gegen Ende der Geschichte gab es jeweils 1 Moment in der ich ein Hauch an Emotion und Sentimentalität seitens der Charaktere erwartet habe, jedoch wurden auch diese Erwartungen erfolgreich durch absurde Handlungen zerstört. Durch die Recherche im Internet kommt einem sehr schnell die Erkenntnis, dass dieser Roman ein sehr früher Werk von 1987 war und vermutlich damals nicht entsprechend genug ausgearbeitet. Das kann unter anderem einer der Gründe sein, wieso sich dieser Roman, unausgereift, unvollendet anfühlt. Die Geschichte ist nicht tiefsinnig, die Charaktere nicht genug ausgedacht und die einzelnen Ereignisse ergeben letztendlich im Zusammenhang, kein nachvollziehbarer Sinn und lassen den Leser am Ende mit einer enttäuschenden Auflösung das Buch abschließen. In diesem Fall möchte ich nicht viel näher auf manche ausgelassenen Punkte eingehen. Das Buch war eine reine Enttäuschung und pures Ärgernis im Nachhinein. Vermutlich wird es zu den Top Jahresflops zählen, wobei das Jahr noch relativ jung ist. Aber hier kann ich trotzdem tröstend erwähnen, dass das Lesen mir dann letztendlich doch nicht ganz so schwer viel, da ich es in einer kleinen Lesegruppe mit einer guten Freundin gelesen habe und mich mit ihr permanent austauschen und über das Buch diskutieren konnte. Der Austausch in diesem Fall, war das einzige Gute an diesem buddyread. Wie sagt man so schön – Geteiltes Leid ist halbes Leid.

zurück nach oben