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samkasinreads

Posted on 19.3.2020

Heute mal eine deutsche Rezension für die Englische Ausgabe. Ich hab das Buch im Rahmen einer Buch-Box bekommen, also nicht aus Interesse gekauft. Für jene die nicht alles lesen wollen eine Zusammenfassung des Fazits: ich finde die Idee interessant, den Klappentext jedoch mitreißender als das Buch. Inhaltlich war für mich zu wenig drin um das „ein Buch“ nennen zu können. Viele Punkte waren vorhersehbar (wer verliebt sich in wen, was ist die Lösung der Probleme, wer steckt in welcher Rolle), aber einige auch nicht, was Balsam für mein neugieriges Herz war. Empfehlen tu ich es meinen Lesekameraden nicht, da ich zu viele Bücher gelesen habe, die dies gnadenlos in den Schatten stellen. Wenn man nichts anderes zu lesen hat ist es trotzdem ganz nett und ich werde auch den zweiten Band lesen weil ich wissen möchte wie es weiter geht und ob sich ihr Stil bessert. Jetzt zur ausführlichen Fassung: Ohne den Umschlag finde ich es viel hübscher, und auch passender. Am Ende sind viele leere Seiten (drei doppelseitig leer, zwei halb bedruckt), und auch zwischen jedem Kapitel wurde (fast immer) eine ganze Seite frei gelassen, trotzdem aber zu den Textseiten gezählt. Eine Karte ist vorne und hinten zu finden. Hier stört mich, dass Orte die im Buch genannt werden teilweise auf der Karte nicht auftauchen. Zum Buch selber: ich fand es schwer rein zu kommen, weil mich Ich-Perspektiven meistens abstoßen, da sie zwar Berichte sind, aber nicht reflektieren (ja ich hab auch ein Buch mit guter Ich-Perspektive gelesen), aber auch, weil die ersten zwei Kapitel viel Gefühlsausbruch, wenig Handlung und wenig Erläuterung sind. Das Englisch ist recht verständlich und einfach, auch für Fremdsprachler. Die Hälfte des Buches konnte ich die Motive der Protagonistin nicht nachvollziehen, da sie sehr unreif wirkt, und nicht als hätte sie ihr Leben damit verbracht zu trainieren um ihrer Armee beizutreten, da man dort Respekt und vor allem Ignoranz gegenüber Beleidigungen lernt (lernen sollte). Die Idee mit den Krähen fand ich ganz okay, es war auch verständlich dass man sich sehr auf eine solche Macht verlässt. Was genau aber in Rhodaire das Problem der Bevölkerung gegenüber den Prinzessinen ist kommt nicht ganz durch. Die Liebesgeschichte zu Caylus war sehr flach und auch wie „how-to-hatch-an-egg“ sehr vorhersehbar, und es war ebenso vorhersehbar dass sie die Lösung (das offensichtlichste) gaaaanz zu letzt durch Zufall entdecken. Ich muss sagen, die Geschichte hatte viel Potential, war aber alles in allem zu kurz, der Rabe zu wenig in der Story verbunden. Bei der letzten Seite dachte ich noch „Jetzt nochmal die gleiche Zahl an Seiten und die Geschichte wäre der gelungene Abschluss von Band eins“. Mal war die Erzählung sehr langsam und zäh, dann wieder kurz angebunden, spannender aber schnell. Die Storyline finde ich trotzdem irgendwie Spannend, man kann da sicher viel drauß machen, leider ist zu viel des Potentials einfach verschenkt worden. Leider wandeln sich die Charaktere nicht wirklich, die Protagonistin hört nicht zu und ignoriert das offensichtliche bis zum Ende (angeblich soll sie mittlerweile mehr über das nachdenken was sie tut, aber ihr Impuls ist trotzdem jede Dummheit machen die in Blickweite ist), der Prinz ändert zwar sein Verhalten aber nicht sich, und alle anderen Charaktere sind vorne wie hinten konstant. Mich stören am meisten diese offensichtlichen Zufälle die gebraucht wurden um zwei Teile zusammen zu kleben die nicht zusammen passen. Und der Orangenkuchen der immer wieder auftaucht und den Zustand der Beziehung zwischen Ihr und dem Prinzen widerspiegelt, der aber so plump eingebaut wurde, dass ich an Menschenverstand zweifeln muss. Aber das ist mein Feingefühl für Rhetorik, und da ich nicht das Verständnis von Anderen dafür erwarten kann, habe ich dafür keinen Stern abgezogen.

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