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Sanne

Posted on 19.3.2020

Als ich das Buch kurz nach seiner Veröffentlichung vor einigen Jahren das erste Mal gelesen habe, dachte ich nur: "Wow.". Ich konnte damals meine Gefühle nicht wirklich in Worte fassen und auch heute fällt es mir schwer zu beschreiben, was dieses Buch mit mir gemacht hat. Ich habe selten bei einem Buch so viele Emotionen erlebt wie bei Love Letters to the Dead. Die Geschichte um Laurel und May ging mir sehr nahe, vor allem da ich selbst eine Schwester habe. Ich könnte mir nicht vorstellen, sie zu verlieren. Das Buch hat mich gezwungen, über die brutalen "Was wäre, wenn...?" Fragen nachzudenken. Ich hatte so oft Tränen in den Augen, musste den Roman zur Seite legen und erst mal durchatmen. Auch wenn Mays Tod kaum wirklich im "Mittelpunkt" steht und darüber geredet wird, war er natürlich allgegenwärtig. Ich konnte Laurels Schmerz so intensiv spüren, dass es fast wehtat. Dazu kommen noch die wundervollen Nebenstränge. Die Liebe zwischen Laurels Freundinnen, so heimlich und ängstlich, dieses nicht mit seinen eigenen Gefühlen zurechtkommen. Tristan und Kristin und ihre Liebe und dieser ganzen alltägliche Wahnsinn, mit dem sich Jugendliche beschäftigen müssen. Beim ersten Lesen damals konnte ich mich gut mit vielen Themen identifizieren, die ich selbst oder in meinem Umfeld ähnlich erlebt habe. Das Buch jetzt noch einmal zu lesen war einerseits wie nach Hause zu kommen, hat wunderbare Erinnerungen an meine Schulzeit geweckt und andererseits faszinierend, wie anders man als Erwachsener über einige Themen nachdenkt, wie sehr manches aus dem Fokus rückt. Love Letters to the Dead ist einzigartig, traurig, schmerzhaft und wunderschön.

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