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Minze

Posted on 19.3.2020

Ein Beinahetod im Schnee, eine Flucht durch Tunnel, Verfolgungsjagden in den Gassen der Stadt, Straßengangs und in weiter Ferne ein scheinbar unerreichbares Ziel. Was sich nach den Zutaten eines Krimis oder Thriller anhört, ist tatsächlich die Handlung Kinderbuches „Monty, Castor und der Findelfuchs“! Ein ganz und gar ungewöhnliches Vorleseabenteuer um drei Flüchtetiere, die das Paradies – den sagenumwobenen Stadtpark – erreichen wollen. Waschbär Monty und sein bester Freund, der Biber Castor, leben auf einer Insel. Doch keiner Insel im Meer, sondern eine Verkehrsinsel in der Stadt. Umgeben von Straßen und Eisenbahnschienen sitzen sie hier in der Falle und sind mitten im Winter auf ihrem Eiland kurz vor dem Verhungern. Umso mehr sträubt sich der zynische Monty dagegen, den kleinen namenlosen Fuchs aufzunehmen, der eines Tages im Schnee vor ihrer Höhle auftaucht und kaum noch Leben in sich hat. Aber Castor setzt sich gegen seinen Freund durch und nimmt Foxi, wie Monty das kleine Fuchskind nennt, bei ihnen in der Höhle auf. Damit beginnt für die drei ein Abenteuer voller Gefahren. Denn alle eint ein Ziel: sie wollen den Stadtpark erreichen und dort ein neues Leben beginnen. Der Stadtpark, in dem das Essen quasi auf den Wegen liegt, alle willkommen sind und es sogar eine Biberkolonie geben soll. Doch können die drei überhaupt jemals dort ankommen? Monty glaubt schon lange nicht mehr daran, doch Foxi soll ihn eines Besseren belehren… Ein Kinderbuch, so spannend wie ein Thriller. Selten passiert es mir, dass ich länger in einem Kinderbuch lesen möchte, als die Kinder selbst. Hier hatte uns die Geschichte aber alle gepackt und wir mussten uns oft zwingen, mit dem Lesen aufzuhören. Vor allem der für ein Kinderbuch ungewöhnliche Schreibstil hatte mich bereits nach wenigen Seiten gepackt. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Waschbär Monty erzählt. Und Monty ist alles andere als ein kleiner Knuddelbär. Vielmehr ist er zynisch, missmutig, grummelig und gleichzeitig vollkommen von sich überzeugt. Er schimpft und flucht gerne – aber auf eine kindgerechte Art und Weise. Sein Lieblingsausdruck ist „heiliges Stinktier“, wenn es brenzlig wird, schickt er gerne andere vor und Teilen ist auch nicht gerade seine Stärke. Aber trotzdem muss man ihn einfach sofort ins Herz schließen, einfach, weil er tief in sich drinnen doch ein ganz großes, gutes Herz hat. Und weil er sich im Laufe der Geschichte selber dessen bewusst wird. Denn tatsächlich ist „Monty, Castor und der Findelfuchs“ nicht nur eine Abenteuergeschichte. Sondern auch ein Buch über das mutig sein, über Freundschaft und füreinander einstehen und über Träume und für seine Ziele zu kämpfen. Die Geschichte von Maike Harel ist mit wunderbaren Bildern von Betina Gotzen-Beek illustriert. Auf ungefähr jeder zweiten Doppelseite tummeln sich kleine farbige Illustrationen, die toll zur Geschichte passen. Am besten haben uns die fiesen Stadtfüchse gefallen, die auf den Bildern herrlich unsympathisch aussehen. Ich habe das Buch mit meinem 6jährigen Kind gelesen und das Buch hat viel Begeisterung geerntet. Ab 6 Jahren ist das ein großartiges Vorlesebuch, für ältere Kinder ist das Buch mit seinen 124 Seiten ein tolles Buch zum selber lesen.

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