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Booksurfer

Posted on 18.3.2020

Die Geschichte setzt die Story aus Über den Wilden Fluss fort unter der Berücksichtigung von Layras Abenteuer in der His Dark Materials Trilogie. Melcome ist inzwischen Professor an der Universität und Geheimagent für Oakley Street. Lyra hingegen ist Studentin in Oxford und hinterfragt inzwischen ihre Abenteuer aus der Kindheit. Dies führt zu einem Riss in der Beziehung zu ihrem Daemon Pantaleimon. Als dieser einen Mord in Oxford beobachtet und Lyra ihm nicht zuhört, begibt er sich auf sein eigenes Abenteuer ohne Lyra, das ihn in den Nahen Osten führt. Lyra findet inzwischen heraus das das Magisterium finstere Pläne mit dem Rosenölhandel im Schilde führt. Als sich die Ereignisse überschlagen flüchtet sie aus Oxford und verfolgt Pantaleimon in den Nahen Osten, um eine Stadt zu finden, die nur von Daemonen bewohnt wird. Birgt diese Stadt die Wahrheit über den ominösen Staub? 20 Jahre nach den Ereignissen in Über den wilden Fluss und 10 Jahre nachdem sich Will und Lyra trennen mussten in Das Bernstein Teleskop begegnen wir endlich unserer Heldin wieder. Das Buch ist definitiv Erwachsener als die vorangegangen Bücher. Phillip Pullman ist ein fantastischer Autor, der es versteht die Welten zu erschaffen, auszubauen und dabei ein gutes Mittelmaß zwischen Realismus und fantastischem zu halten. Pullman scheint sich die Kritik an Über den wilden Fluss zu Herzen genommen zu haben denn er liefert hier eine Geschichte, ab die in sich perfekt ist und sich dabei noch ganz harmonisch in die Welt des golden Kompass einfügt. Lyra und Pantaleimon sind wieder auf Reisen wie es schon in Der goldene Kompass war, diesmal aber getrennt voneinander. Diese Trennung der beiden gibt uns einen tiefen Einblick in das Seelenleben der beiden und man lernt beide Charaktere neu kennen. Lyra beschäftigt sich stark mit den Ereignissen aus der goldene Kompass und hinterfragt die Existenz der Daemonen. Sie ist erwachsener geworden und sieht nicht mehr alles mit den Augen eines Kindes. Pantaleimon ist furchtloser und Abenteuerlustiger geworden er unternimmt viel alleine ohne Lyra und versucht ihr den Blick auf das wesentliche zurückzugeben. Die beiden alleine unterwegs zu sehen war für mich sehr ungewohnt allerdings kann ich aufgrund des Storyverlaufs gut nachvollziehen, warum das gemacht wurde. Allerdings hat es mir das Herz zerrissen, das die beiden fast schon verfeindet sind. Melcome ist inzwischen auch älter geworden, hält aber immer noch seine schützende Hand über Lyra. Durch ihn erhalten wir auch etwas mehr Einblick in die Organisation von Oakley Street mit deren Hilfe er versucht Lyra das Leben zu retten. Durch den deutlich dunkleren Ton der Geschichte und der realen Gefahren, die auf die beiden in der Geschichte lauern wird, genau die Leserschaft angesprochen die mit Der goldene Kompass ihre Jugend verbracht haben und nun Erwachsen geworden sind. Durch seinen spannenden sowie wort- und bildgewaltigen Schreibstil fesselt Pullman die Leser an die Seiten des Romans und lässt sie nicht mehr los. Für mich hat Philip Pullman hier sein bisher bestes Buch abgeliefert, in dem er geschafft hat uns noch tiefer in die Welt des Staubs blicken zu lassen und die Charaktere die man liebt konsequent weiterzuentwickeln. Der Cliffhanger ist echt fies aber ich freu mich schon auf das nächste Buch um zu erfahren wie die Book of Dust Serie enden wird. Eine absolute Leseempfehlung für Fans der Reihe und die es noch werden wollen.

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